Cannabis ist nach wie vor die weltweit am meisten angebaute und gehandelte illegale pflanzliche Droge sowie das in der EU am häufigsten sichergestellte Suchtgift. Während die Zahl der Beschlagnahmen im Jahr 2004 anstieg, nahm die Gesamtmenge der konfiszierten Drogen hier ab. Das meiste "hoch prozentige" Cannabis mit einem THC-Gehalt von bis zu 18 Prozent stammt übrigens aus "Zuchtbetrieben" in Europa.
In der EU, Bulgarien, Rumänien und Norwegen wird geschätzt, dass von allen Erwachsenen (15 bis 64 Jahre): 65 Millionen mindestens einmal Cannabis konsumiert haben (Lebenszeitkonsum) - 20 Prozent aller Erwachsenen; 22,5 Millionen es im vergangenen Jahr benutzt haben - sieben Prozent aller Erwachsenen; zwölf Millionen es im vergangenem Monat konsumiert haben (aktueller Konsum) - vier Prozent aller Erwachsenen und drei Millionen Menschen täglich Cannabis benutzen. Das sind ein Prozent aller Erwachsenen.
- Kokain ist nach Cannabis die meistgehandelte Droge weltweit. Kolumbien ist der größte Lieferant, dann kommen Peru und Bolivien. Die weltweite Kokainproduktion wurde für 2004 auf 687 Tonnen geschätzt.
- In der EU, Bulgarien, Rumänien und Norwegen wird geschätzt, dass von allen Erwachsenen (15 bis 64 Jahre): zehn Millionen mindestens einmal Kokain konsumiert haben (Lebenszeitkonsum) - mehr als drei Prozent aller Erwachsenen; 3,5 Millionen es im vergangenen Jahr benutzt haben - ein Prozent aller Erwachsenen; 1,5 Millionen es im letzten Monat konsumiert haben. Das entspricht 0,5 Prozent aller Erwachsenen. 80 Prozent des Konsums entfallen auf Pulver, 20 Prozent auf Crack.
- Amphetamine: West- und Mitteleuropa sind nach wie vor ein wichtiges Gebiet für die Produktion und den Handel von Amphetamin. Dies gilt jedoch nicht für Methamphetamin; hier sind Konsum und Produktion weitestgehend auf wenige Länder beschränkt. In Europa ist die Produktion von Methamphetamin weitestgehend auf die Tschechische Republik beschränkt. Es wird dort seit Mitte der 1980er Jahre illegal unter der lokalen Bezeichnung "Pervitin" hergestellt. 2004 wurde auch von Produktion in der Slowakei und in Bulgarien berichtet.
- Von den sechs Tonnen im Jahr 2004 weltweit beschlagnahmten Amphetamin wurden etwa 97 Prozent in Europa sichergestellt, hauptsächlich in West- und Mitteleuropa sowie in Südosteuropa. Von den elf Tonnen Methamphetamin, die weltweit im Jahr 2004 beschlagnahmt wurden, wurden etwa 59 Prozent in Ost- und Südostasien sichergestellt, 37 Prozent in Nordamerika.
- In der EU, Bulgarien, Rumänien und Norwegen wird geschätzt, dass von allen Erwachsenen (15 bis 64 Jahre): Zehn Millionen Erwachsene mindestens einmal Amphetamin konsumiert haben (Lebenszeitkonsum) - drei Prozent aller Erwachsenen. Zwei Millionen Erwachsene haben solche Substanzen im vergangenen Jahr benutzt - 0,6 Prozent aller Erwachsenen, 900.000 oder 0,3 Prozent haben es im vergangenen Monat konsumiert.
- Europa bleibt auch das Hauptzentrum für die Herstellung von Ecstasy, obwohl die Ecstasyproduktion sich in den vergangenen Jahren auf andere Teile der Welt ausgeweitet hat, insbesondere auf Nordamerika sowie Ost- und Südostasien.
- In der EU, Bulgarien, Rumänien und Norwegen wird geschätzt, dass von allen Erwachsenen (15 bis 64 Jahre): 8,5 Millionen mindestens einmal im Leben Ecstasy konsumiert haben (Lebenszeitkonsum) - 2,6 Prozent aller Erwachsenen. Drei Millionen Menschen oder ein Prozent aller Erwachsenen haben Ecstasy im vergangenen Jahr konsumiert. Im vergangenen Monat waren es eine Million Benutzer oder 0,3 Prozent der Erwachsenen.
- Halluzinogene: Die Lebenszeitprävalenz des LSD-Konsums von Erwachsenen (15 bis 64 Jahre) liegt zwischen 0,2 und sechs Prozent, wobei die meisten Länder eine Häufigkeit von Konsum zwischen 0,4 bis zwei Prozent angeben.
- Heroin und problematischer Drogenkonsum: In Europa konsumiertes Heroin wird vorwiegend in Afghanistan hergestellt. Im Jahr 2005 entfielen 89 Prozent der weltweiten illegalen Opiumherstellung auf Afghanistan. 2004 wurden weltweit 59,2 Tonnen Heroin sichergestellt. 50 Prozent davon in Asien, 40 Prozent in Europa.
- Heroinabhängigkeit ist offenbar das gesundheitlich größte Problem beim illegalen Drogenkonsum: Bei 60 Prozent aller 2004 gemeldeten Drogenbehandlungsnachfragen waren Opioide die Hauptdroge der Wahl.
- In der EU gibt es laut Schätzungen rund 1,7 Millionen Menschen mit problematischem Drogenkonsum (vor allem Heroinkonsum). Die Schätzungen der Häufigkeit liegen bei ein bis acht Menschen mit Opiatkonsum pro 1.000 Erwachsenen (15 bis 64 Jahre alt).
(apa/red)