Euro von Österreichern akzeptiert: Nur 23 Prozent hätten gerne den Schilling zurück

Positivbeurteilung als Inflationsdämpfer geht zurück Männer stehen Euro positiver gegenüber als Frauen

Fünf Jahre nach der Einführung des Euro als Bargeld bereitet der Umgang mit der neuen Währung den meisten Österreichern keine Probleme mehr. Die Positivbeurteilung des Euro als Inflationsdämpfer geht allerdings zurück. Zum Schilling zurückkehren wollen nur 23 Prozent der Österreicher, während fast drei Viertel den Euro beibehalten wollen.

Dies geht aus einer Umfrage hervor, die die Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft (SWS) im Februar und März im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) unter 1.000 Österreichern durchgeführt hat.

49 Prozent: Euro gut für niedrige Inflationsrate
Die Zahl jener Österreicher, die meinen, dass der Euro positiv auf eine niedrige Inflation wirkt, ist seit 2004 allerdings zurückgegangen, die Negativbeurteilung des Euro als Inflationsdämpfer gestiegen. 49 Prozent der Österreicher meinen derzeit, dass der Euro "sehr gut" oder "eher gut" für eine niedrige Inflationsrate sei.

Im Jänner 2004, wo die Frage in einer Umfrage ebenfalls gestellt wurde, waren es noch 54 Prozent. 36 Prozent hingegen glauben, dass der Euro "eher nicht gut" bzw. "gar nicht gut" für eine niedrige Inflationsrate ist, 2004 waren es nur 28 Prozent. Ein Grund für die positive Bewertung 2004 sei, dass die Teuerung im Jahresmittel 2003 mit 1,3 Prozent einen besonders niedrigen Wert aufgewiesen habe und in den Folgejahren teilweise deutlich höher gelegen sei, heißt es in der Studie. Männer erteilen dem Euro hinsichtlich der Inflationsentwicklung übrigens deutlich positivere Zensuren als Frauen.

73 Prozent wollen Euro beibehalten
Fast drei Viertel der Österreicher - 73 Prozent - wollen die neue Währung beibehalten, während 23 Prozent zum Schilling zurückkehren wollen. Männer stehen dem Euro dabei positiver gegenüber als Frauen. Während Männer zu 15 Prozent die Rückkehr zum Schilling wünschen, tun dies 30 Prozent der Frauen. Der Grund dafür könne sein, dass Teuerungen bekanntlich in erster Linie bei Waren des täglichen Bedarfs - also etwa beim Haushaltseinkauf - wahrgenommen werden und dieser in vielen Fällen noch in die Zuständigkeit von Frauen fällt, meinen die Studienautoren. Die Akzeptanz des Euro ist dabei in Österreich weitaus stärker als in Deutschland, wo 55 Prozent wieder die D-Mark wollen und nur 36 Prozent den Euro beibehalten wollen.

Keine Probleme mehr
Die überwiegende Mehrheit der Österreicher haben mit dem Euro auch keine nennenswerten Probleme mehr. Nur 17 Prozent haben nach eigenen Angaben "sehr große bzw. große Schwierigkeiten" bei der Beurteilung, ob eine Ware preiswert ist, für 82 Prozent stellt diese Einschätzung praktisch kein Problem mehr dar - sowohl für Frauen wie für Männer.

Stärke gegenüber Dollar "positiv"
Die Stärke des Euro gegenüber dem US-Dollar wird von der überwiegenden Mehrzahl der Befragten als positiv empfunden. Nur 9 Prozent glauben, dass die Stärke des Euro gegenüber dem Dollar "eher nicht gut" oder "gar nicht gut" ist. Die Positivbewertung ist dabei seit 2004, wo diese Frage ebenfalls bei einer Umfrage gestellt wurde, um 10 Prozentpunkte gestiegen. Zwei Drittel der Österreicher meinen, dass der Euro einen positiven Einfluss auf die Stärkung der wirtschaftlichen Kraft der EU hat, nur 21 Prozent sehen eher keinen oder gar keinen positiven Einfluss - etwa ebenso viele wie 2004.

Euopäisches Zahlungsmittel ist gut
Fast alle Österreicher - 96 Prozent - bewerten die Möglichkeit, mit dem Euro in vielen Ländern in Europa zahlen zu können, als "sehr gut bzw. eher gut", nur 3 Prozent sehen den Euro "eher nicht gut" oder "gar nicht gut" als europäisches Zahlungsmittel.

(apa/red)