Österreichs Schiris im EM-Abseits

Bei der Euro 2016 steht kein österreichischer Referee auf der Besetzungsliste

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In früheren Jahrzehnten waren Schiedsrichter aus dem „neutralen” Österreich bei Welt- und Europameisterschaften praktisch gesetzt. Der letzte Unparteiische mit einer internationalen Karriere war der heute 60-jährige Burgenländer Günter Benkö. Bei der Euro 2000 in Belgien und in den Niederlanden durfte er sogar das Semifinale zwischen dem späteren Europameister Frankreich und Portugal leiten und wurde hinterher zum besten Schiedsrichter des Turniers gewählt. Bereits 1999 hatte Benkö das letzte Finale im Europacup der Pokalsieger gepfiffen, bevor dieser Bewerb zunächst im Uefa-Cup und in der heutigen Europa League aufgegangen ist.

Bevor die Uefa Ende 2015 acht neue Schiedsrichter für den sogenannten Elite-Pool nominiert hat, die höchste Leistungsstufe der europäischen Unparteiischen, war die Hoffnung groß, dass endlich wieder ein Österreicher dabei sein wird. Die Enttäuschung bei den heimischen Schiri-Funktionären war dementsprechend groß, als unsere Top-Schiris von der Uefa einmal mehr gewogen und für zu leicht befunden wurden.

Spätestens da war aber klar, dass bei der Euro 2016 kein heimischer Referee pfeifen wird. Denn die 18 EM-Schiedsrichter rekrutieren sich ausschließlich aus diesem Elite-Pool, in dem derzeit 29 Schiris aus 19 Ländern vertreten sind, darunter jeweils vier aus Spanien und Italien.

Hoffnung Lechner stagniert

Österreich hat derzeit drei Schiedsrichter in der zweithöchsten Uefa-Kategorie: Robert Schörgenhofer, Oliver Drachta und Harald Lechner. Wobei dem erst 33-jährigen Wiener Harald Lechner (Bild) die größten Chancen zugestanden werden, den Aufstieg in die Eliteklasse zu schaffen. Allerdings stagnierten die internationalen Einsätze Lechners ausgerechnet in den letzten zwei Jahren: In der EM-Qualifikation durfte er gerade einmal zwei Partien leiten (Gibraltar gegen Georgien, Malta gegen Aserbaidschan) und in der Europa League schaffte er in dieser Saison bisher erst drei weniger prominente Spiele. Zu wenig, um die Uefa-Verantwortlichen nachhaltig von seinen Qualitäten als Unparteiischer zu überzeugen.

Das Durchschnittsalter der 18 EM-Schiedsrichter liegt bei 39,5 Jahren. Als einziges Land stellt England mit Martin Atkinson und Mark Clattenburg gleich zwei EM-Schiris. Fünf Referees kommen aus Verbänden, deren Nationalmannschaften sich nicht für die Euro 2016 qualifizieren konnten. Für mindestens drei der 18 nominierten Schiedsrichter ist es der letzte Auftritt auf der internationalen Bühne, weil sie dann das zulässige Höchstalter von 45 Jahren überschritten haben. Gastgeber Frankreich stellt mit dem erst 33-jährigen Clement Turpin den mit Abstand jüngsten EM-Schiedsrichter. Der Franzose rückte erst im Jänner in den Kreis der Elite-Schiris auf.

Alle 18 EM-Schiedsrichter:

Martin Atkinson (England), Felix Brych (Deutschland), Cüneyt Cakir (Türkei), Mark Clattenburg (England), William Collum (Schottland), Jonas Eriksson (Schweden), Ovidiu Hategan (Rumänien), Sergei Karasev (Russland), Viktor Kassai (Ungarn), Pavel Kralovec (Tschechien), Björn Kuipers (Niederlande), Szymon Marciniak (Polen), Milorad Mazic (Serbien), Svein Moen (Norwegen), Nicola Rizzoli (Italien), Damir Skomina (Slowenien), Clement Turpin (Frankreich), Carlos Velasco Carballo (Spanien)

Kommentare

Na das braucht ja keinen wundern . den was die zusammenpfeiffen ist ein schwachsinn und teilweise grenzt es frechheit , man möchte teilweise meinen die haben gar keine Ahnung von Fußball !!

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