Traditionelle "Österreich-Rede"
der ÖVP mit Karas

Spindelegger teilt Bühne mit Spitzenkandidaten. Unterbrechung durch Feueralarm.

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EU-Wahl - Traditionelle "Österreich-Rede"
der ÖVP mit Karas

"Es ist unsere zentrale Verantwortung, Europa besser zu machen", hielt Karas fest und so gelte es etwa die Aufgaben zwischen den Ebenen besser zu koordinieren. Hierfür brauche es ein klares Verständnis darüber, wie sich Europa weiterentwickeln soll und daher trete er für einen Konvent unter Bürgerbeteiligung ein. Die Wahl zum Europaparlament sei eine "Richtungswahl" zwischen jenen die bereit sind, Europa gemeinsam zu stärken und jenen, die Österreich isolieren wollen.

Brand nur "im Herzen"

Karas wurde nach etwa zehn Minuten von einer Sirene im Saal unterbrochen. Nach kurzer Pause wurde das Problem behoben und er konnte seine Ansprache fortsetzen. Das Publikum blieb währenddessen ruhig und auf die Frage, ob es etwa brennt, meinte der Spitzenkandidat: "Im Herzen." Pikant war der Feueralarm freilich angesichts des Austragungsorts. Denn die Sofiensäle waren 2001 Opfer eines der spektakulärsten Brände in der Bundeshauptstadt geworden.

"Schulden sind das unsozialste überhaupt"

Karas ließ sich freilich nicht länger von seinem Vortrag abbringen und definierte seine Vorstellung vom sozialen Europa: "Schulden sind das unsozialste überhaupt." In jenen Ländern mit hohen Schulden sei auch die Arbeitslosigkeit am höchsten: Diese hätten "kein Geld, um in die Zukunft zu investieren". Die Volkspartei hingegen wolle Europa zum Bildungs- und Forschungsstandort Nummer eins machen: "Das macht uns zum Sieger der Globalisierung." Sozialpolitik mit Schulden zu finanzieren sei hingegen "Raubbau an der Zukunft". Der EU-Spitzenkandidat betonte auch die Bedeutung der EU als Friedensprojekt und verwies auf die Ereignisse in der Ukraine oder die Toten vor Lampedusa.

Name-Dropping

Unter den laut Parteiangaben über 800 Gästen waren etwa der frühere EU-Kommissar Franz Fischler oder der jetzige Johannes Hahn. Gekommen waren auch die VP-Regierungsmitglieder, Abgeordnete und EU-Spitzenkandidaten sowie Parteivorstandsmitglieder und Obleute der Teilorganisationen. Beim Einzug nicht dabei war Familienministerin Sophie Karmasin. Sie weilte noch im Bundesrat, wo die Erhöhung der Familienbeihilfe beschlossen wurde und komme nach, versicherte ihr Sprecher gegenüber der APA. Namentlich begrüßt wurde von Generalsekretär Gernot Blümel lediglich der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll. Ihn erwähnte auch Karas als erstes in seiner Begrüßung.

Blümel sprach in seiner Rede über den von ihm geleiteten Weiterentwicklungsprozess der Volkspartei. Zur Lösung vieler Herausforderungen brauche es die ÖVP, aber es werde "nicht ohne Bewegung" gehen, so der Generalsekretär. Im Herbst starte daher eine offene Diskussion, lud er alle zur Beteiligung ein.

Kommentare

ich hoffe die övp wird endlich unter die 15% marke fallen

"Schulden sind das unsozialste überheupt"

Ja das denke ich auch. Nur verraten SIE mir Kerr Karas, wie bekommen wir dieses Geschwür in den Griff?

Ich bin ja ein halbwissender Amateur, aber könnte es nicht vielleicht sein dass dieses Übel an unserem GELDSYSTEM liegt??
Stichwort: Private Geldschöpfung aus dem Nichts und Zinsezins.

Ich glaube die Probleme müssen an der Wurzel bekämpft werden, sprich Reformation unseres Geldsystems, sonst kann man an den Sympthomen herumdoktorn wie man will. Es wird immer eine temporäre Lösung bleiben und die Probleme (Schulden) auf lange Sicht nur verschlimmern. Bis es kracht und wen es erwischt brauch ich wohl nicht weiter auszuführen.

Und nur so am Rande: Das Wahlkampfmuster einer ÖVP sollte inzwischen dem letzten Hinterwäldler bekannt sein: Große Worte vor der Wahl, schmerzhafte Beschlüsse (für das Volk) nach der Wahl.

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