EU-Parlament stimmt für Ende der Zeitumstellung ab 2021

Die Zeitumstellung soll nach dem Wunsch des Europaparlaments schon bald Geschichte sein. Die Straßburger Abgeordneten stimmten am Dienstag dafür, dass ab 2021 die Uhren im Frühling und Herbst nicht mehr um eine Stunde vor- oder zurückzudreht werden.

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EU-Länder, die ihre Sommerzeit dauerhaft beibehalten, sollten die Uhren im März 2021 zum letzten Mal umstellen. Länder, welche die Normalzeit (Winterzeit) präferieren, würden die Uhren im Oktober 2021 letztmalig umstellen.

Die EU-Staaten müssen sich auf das Ende der Zeitumstellung erst einigen. Deshalb verlangten die Abgeordneten auch, dass sich die EU-Länder untereinander abstimmen, etwa um zu gewährleisten, dass der Binnenmarkt nicht beeinträchtigt wird.

Österreich für permanente Sommerzeit

Die österreichische Bundesregierung hat sich für eine permanente Sommerzeit ausgesprochen. Für die Empfehlung des EU-Parlaments stimmten 410 Abgeordnete, dagegen 192.

Sollte die EU-Kommission feststellen, dass die voraussichtlichen Zeitplanungen das reibungslose Funktionieren des Binnenmarktes erheblich und dauerhaft behindern könnten, sollte das Ende der Zeitumstellung um ein weiteres Jahr verschoben werden, verlangte das EU-Parlament.

Eine Zeitzone von Paris bis Budapest

Der ÖVP-Europaabgeordnete Heiz Becker bezeichnete die seit den 80er-Jahren bestehende Zeitumstellung als völlig sinnlos, ohne Vorteile und mit enormen Kosten verbunden. Die Umstellung der Uhren führe auch zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, meinte er. Um ein Zeit-Chaos in Europa zu verhindern, sollte zumindest von Paris bis Budapest eine Zeitzone herrschen, sagte der ÖVP-Europaabgeordnete. Er bereue nicht, für die Abschaffung der Zeitumstellung eingetreten zu sein, doch sei das Thema auch durch Irrationalität geprägt.

Ein Fleckerlteppich an Sommer- und Winterzeit innerhalb der Europäischen Union müsse verhindert werden, verlangte auch SPÖ-Delegationsleiterin Evelyn Regner. "Es braucht eine gemeinsame Lösung für eine einheitliche EU-Zeit mit allen EU-Staaten. Jetzt liegt der Ball bei den Mitgliedstaaten, rasch zu einer einheitlichen Position zu kommen."

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