Günstiger im Bündel: Investieren mit ETF-Strategie

Günstiger im Bündel: Investieren mit ETF-Strategie © Bild: iStock

Ein Restrisiko wird es immer geben. Doch besser ein kleines Risiko eingehen und damit die Chance auf Gewinne wahrzunehmen als gleich den offensichtlich falschen Weg einschlagen und sichere Verluste hinzunehmen – das ist die Grundregel, an die sich alle halten sollten, die Geld anlegen und damit vorsorgen wollen. Ob für die eigene Zukunft oder die der Familie.

Es ist lange her, dass ein Sparbuch für Sparer noch wirklich ein Geschäft war. 1995 lag der 3-Monatszinssatz noch bei 6,8 Prozent, im Jahr 2008 immerhin noch bei heutzutage nahezu utopischen 4,6 Prozent. Als Folge der Finanzkrise sind die Zinsen dann aber in den Keller gerasselt. 2009 gab es nur noch 1,2 Prozent Zinsen 2010 dann bloß noch 0,8 Prozent und seit dem Jahr 2016 gibt es in Österreich sogar Negativzinsen.

Verlierer und Gewinner

Erspartes – ob am Girokonto oder am Sparbuch – verliert damit schon seit etlichen Jahren automatisch täglich an Wert. Ein Guthaben ist lediglich dem Namen nach noch ein Guthaben und ein vermeintlicher Wertgewinn täuscht. Ein kleines Beispiel: Wer 1996 ein Sparbuch mit einer Einlage von umgerechnet 10.000 Euro eröffnet hat, der hat dort 25 Jahre später ein nominelles Guthaben von rund 12.200 Euro und damit scheinbar einen Gewinn von 22 Prozent gemacht. Dabei wird aber vergessen, dass sich der Wert des Geldes durch die Inflation gleichzeitig und kontinuierlich verringert hat. Die 10.000 Euro des Jahres 1996 haben heutzutage nur noch eine Kaufkraft von rund 6.600 Euro und das Guthaben von 12.200 hat rein rechnerisch nur noch einen Wert von rund 8.400 Euro.

Den realen Verlusten auf Sparbüchern und Girokonten stehen reale Gewinne gegenüber, die im gleichen Zeitraum an Aktienmärkten erzielt werden konnten. Der österreichische Aktienindex ATX lag etwa zu Beginn des Jahres 1996 bei exakt 1.000 Punkten und liegt aktuell bei 3.650 Punkten. Noch wesentlich deutlicher sind die Kursgewinne an anderen großen Börsen der Welt. Der Deutsche Leitindex DAX ist in dem gleichen Zeitraum von 2.260 auf 15.700 geklettert und der amerikanische DOW Jones Index gar von 5.200 auf 35.000 Punkte.

Wenngleich auch auf Einkünfte aus Kapitalvermögen einer Kapitalertragsteuer von 27,5 Prozent unterliegen – Zinserträge von Sparbüchern oder Girokonten werden übrigens mit 25 Prozent besteuert – und es zwischenzeitlich günstigere und weniger günstige Phasen für ein Aktieninvestment gab, konnte man über den gesamten Zeitraum ein Guthaben dennoch vervielfachen.

Günstig Gewinne einfahren

ETFs – Exchange Traded Funds oder Indexfonds – waren und sind dabei für Anleger die einfachste und zugleich auch günstigste Möglichkeit, um von der Entwicklung der Aktienmärkte zu profitieren. Dieses Fonds bilden Indizes genau ab – in einem Dow Jones ETF sind etwa die 30 Aktien zu genau den gleichen Anteilen enthalten wie im Aktienindex selbst – und folgen daher auch exakt der Entwicklung des jeweiligen Aktienindex.

Für Anleger hat das den Vorteil, dass sie sich die etwas mühselige und nicht immer einfache Aufgabe ersparen, ein erfolgversprechendes Aktienpaket mit einer breiteren Streuung für ihr Wertpapierdepot zusammenzustellen. Und obendrein ist es auch erheblich günstiger, in einen ETF zu investieren als in einem traditionellen Aktienfonds , weil dafür kein aktives Fondsmanagement nötig ist. Die Nebenkosten von ETFs liegen in etwa bei einem Zehntel der Kosten die für einen herkömmlichen Fonds in Rechnung gestellt werden – Geld, das Anleger erst einmal verdienen müssen.

Dividenden kassieren

Das breite Angebot an ETFs macht es dabei möglich, die ETF-Strategie mit anderen Börse-Strategien zu kombinieren, so etwa mit der Dividendenstrategie. Der UBS ETF (IE) DJ Global Select Dividend (IE00BMP3HG27) beinhaltet etwa die dividendenstärksten Titel aus dem Dow Jones.

Der MSCI World High Dividend Yield Index beinhaltet Unternehmen aus Industrieländern weltweit, die gleichbleibend überdurchschnittlich hohe Dividendenzahlungen aufweisen. Ausgangsindex ist der MSCI World Index. Ein ETF darauf wäre der iShares MSCI World Quality Dividend UCITS ETF (IE00BYYHSQ67). Wer in diesen Fonds investiert hat große, dividendenstarke Unternehmen aus aller Welt im Depot und kann zusätzlich zu Kursgewinnen auch eine Rendite aus regelmäßigen Dividendenausschüttungen erwarten.

Mit kleinen Beträgen partizipieren

Über ETF-Sparpläne, die von nahezu allen Brokern angeboten werden, ist es auch möglich, mit laufenden kleinen Beträgen an der Entwicklung teilzuhaben. Da die Versteuerung von im Ausland erzielten Kapitalerträgen schwierig ist, ist es empfehlenswert, sich dabei für einen Broker aus dem Inland wie etwa der BankDirekt zu entscheiden, die etwa 19 sparplanfähige ETFs bei einer Mindestsparrate ab 100 Euro monatlich anbietet.