Die Song Contest-Favoriten

Eine Helene Fischer-Kopie, Boygroup-Sound und Conchita Wurst haben gute Chancen

von Eurovision Song Contest 2014 © Bild: Eurovision/Thomas Hanses

Aram Sargisyan soll den Song Contest-Sieg zum ersten Mal nach Armenien holen. Der Sänger mit dem Künstlernamen Aram MP3 tritt mit dem Song „Not Alone“ an und ist bei den britischen Buchmachern bereits der große Favorit. Sein Lied klingt wie eine Filmmusik von Roland Emmerich, Kitsch mit Streichern und Klavier und dann das große Drama aus Beats und Drums, da ist an Gefühlen alles dabei, was geht. Der Hauptdarsteller dieses Films ist Aram selbst, ein Comedian in seiner Heimat, der den Song selbst geschrieben hat.

Auch die Schweden haben wohl den Hype um Helene Fischer im deutschsprachigen Raum mitbekommen. Denn sie schicken eine schwedische Kopie der Schlagersängerin ins Rennen - zumindest was das Aussehen betrifft: Sanna Nielsen ist 29 Jahre jung, stylt sich aber wie 49 – wie auch Helene Fischer, bei der das Konzept aufgeht. Auch die Musik ist von ähnlicher Qualität wie jene Fischers: Wenig Originalität mit viel Bombast. Eine Favoritin ist die Schwedin mit ihrer Schmachtnummer dennoch.

Auf Boygroup-Sound der 90er-Jahre mit Gute-Laune-Faktor setzt das Gastgeberland Dänemark dieses Jahr. „Cliché Love Song“ nennt sich das Lied von Anis Basim Moujahid, der diesen Ohrwurm zum Besten gibt. Vielleicht kann man den Song kein zweites Mal anhören aufgrund sämtlicher „Uuuuhus“ und „Jubidabibidums“, aber für den einen großen Auftritt könnte es genügen.

Wer wünscht ihn sich nicht? Den harten Kerl mit einem butterweichen Kern. Hier ist er, präsentiert von Norwegen. Carl Espen Thorbjornsen heißt der Teilnehmer aus dem Wikinger-Land – und genauso sieht der einstige Türsteher auch aus. Groß, bärtig und bärig wirkt der Sänger, doch aus seinem Mund kommt genau das Gegenteil: Eine seidenzarte Ballade, gesungen von einer Engelsstimme ist „Silent Storm“, der – zumindest – die Frauenherzen höher schlagen lassen wird.

Nicht auf Schmachten und Schmalz setzt Ungarn, die dieses Jahr mit einer modernen Drum and Bass-Nummer antreten, die auch in den Hitparaden gut Platz fände. Kallay Saunders András legt mit „Running“ einen fetzigen Song vor. Bleibt abzuwarten, ob sich das Lied auch live so überzeugend präsentieren lässt, wie auf einer gut produzierten Platte.

Last but not least hat auch unsere Conchita Wurst keine schlechten Chancen – zumindest auf eine Finalteilnahme. Sie liegt auf Platz 14 laut den Buchmachern und das ist besser als die meisten anderen Vorentscheid-Teilnehmer. Ihr Song „Rise Like A Phoenix“ zählt mit Sicherheit zu eine der besseren Balladen des Wettbewerbs und trotz – oder gerade wegen der vielen Gegenstimmen zu ihrer Teilnahme – könnte der schwule Travestiekünstler zur Heldin von Kopenhagen werden und damit ein schönes Zeichen für die Homo-Bewegung setzen.

Kommentare

Bei aller liebe ... aber das news.at team ist wohl ein bissl durch den wind. Egal wie man zu helene fischer steht, aber sie derart durch den kakao zu ziehen, ist neuer journalistischer negativ rekord.

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