"Es gibt keinen Gott. Auf uns kommt es an":
"Gottlose" Kampagne wird in Wien gestartet

Wiener Linien verweigerte Organisation Werbefläche Aktion zielt gegen Diskriminierung von Atheisten ab

"Es gibt keinen Gott. Auf uns kommt es an":
"Gottlose" Kampagne wird in Wien gestartet

"Schon Nietzsche hat behauptet 'Gott ist tot' - nach einiger Zeit hat sich herausgestellt, Nietzsche ist tot und Gott lebendig", so Erich Leitenberger, Sprecher der Erzdiözese Wien. Er könne sich schwer vorstellen, dass eine solche Werbung Spuren hinterlässt, sagte Leitenberger. Schließlich scheine die Zahl der "überzeugten Atheisten" zu schrumpfen, während Religion in jüngster Zeit wieder eine zentralere Rolle einnehme. Grundsätzlich sei das Gespräch über Gott und seine Existenz "immer zu begrüßen", allerdings müsse es "auf Augenhöhe und mit großem Respekt vor dem jeweils anderen" geführt werden.

Nicht ganz so leicht tat sich der Österreichische Werberat mit der Kampagne. Der Werberat, der eigentlich nur für Handelswerbung zuständig ist, wurde von der Gewista um eine Vorbegutachtung gebeten, ob die Sujets gegen die Selbstbeschränkungsregeln der Werbewirtschaft verstoßen würden. "Wir sind mit einer sehr knappen Mehrheit zur Überzeugung gekommen, dass auch für den Atheismus das Prinzip der Religionsfreiheit gilt", sagte Geschäftsführer Markus Deutsch der APA. Die knappe Minderheit der Werberäte habe allerdings deutliche Bedenken geäußert, etwa dass hier religiöse Diskriminierung vorliege oder religiöse Gefühle verletzt werden.

Drei unterschiedliche Sujets
Ab 16. Juli präsentiert sich die Atheismus-Kampagne in Wien mit drei unterschiedlichen Sujets. Neben "Es gibt keinen Gott", wird auch das englische Original "There's probably no God. Now stop worrying and enjoy your life." zu lesen sein sowie "Gott ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein tschechischer Schlagersänger. Entspann dich. Er wird dir nichts tun.".

Die Organisatoren der Aktion sind die AG-ATHE (AtheistInnen und AgnostikerInnen für ein säkulares Österreich), AHA (Allianz für Humanismus und Atheismus) sowie der Freidenkerbund Österreich. Umgesetzt wird die Kampagne von der Agentur Super-Fi. Man wolle mit der Kampagne nicht bekehren, sondern sich gegen die Diskriminierung von Atheisten wehren, erläutert Super-Fi-Geschäftsführer Niko Alm das Ansinnen. Es gehe darum, öffentliches Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Zugehörige von anerkannten Glaubensgemeinschaften Privilegien erhalten, während andere sogar rechtlichen Barrieren ausgesetzt seien. Grundsätzlich solle aber "jeder glauben was er will", findet Alm.

Die Anti-Religions-Werbung war zuvor schon in London und Madrid zu sehen, wo sie von teils heftigen Diskussionen begleitet wurde. Auch in Österreich rechnet der Werberat mit Beschwerden.
(apa/red)

Kommentare

Zur so genannten \"an Sicherheit grenzenden (!) Wahrscheinlichkeit\" ... ... Ich möchte in diesem Zusammenhang gerne auf einige Forschungsarbeiten von mir zu besagter Thematik verweisen, inbes auf folgende:

http://www.amazon.de/Sicherheit-grenzender-Wahrscheinlichkeit-keinen-Gott/dp/364035351X/ref=sr_1_5?ie=UTF8&s=books&qid=1260897279&sr=8-5

Des weiteren möchte ich gerne auf die Arbeit der Profs Drs Dubben/Beck-Bornholdt: "Mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit. Logisches Denken und Zufall", 4. Aufl., Rowohlt-TB, verweisen:

http://www.amazon.de/Wahrscheinlichkeit-grenzender-Sicherheit-Logisches-Denken/dp/3499619024/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1260897279&sr=8-1

sowie
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/buchtipps/260163.html

Solange Friede herrscht... Ist es doch egal ob Christ, Atheist, Jude, Moslem, Buddhist usw. Jeder soll seinen Glauben frei ausüben dürfen, denn "recht" hat keiner, ist nunmal so. Solange man nicht jemand Anderen seinen Glauben vorschreibt sehe ich kein Problem mit solch Werbung...

Seite 1 von 1