Erster Weltkrieg: Fünf Top-Filme

Von Stanley Kubricks Durchbruch bis zu Audrey Tatou als "Mathilde"

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100 Jahre Kriegsausbruch - Erster Weltkrieg: Fünf Top-Filme

Wege zum Ruhm

Stanley Kubricks Film aus dem Jahr 1957 gilt als einer der besten Antikriegsfilme überhaupt, er thematisiert die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges und kritisiert insbesondere die Rolle des Militärs und der Todesstrafe. Die Ruhmsucht eines französischen Generals wird dabei für seine Soldaten zum tödlichen Verhängnis, denn General Mireau gibt Schießbefehl auf Teile seiner eigenen Bastion. Nur Colonel Dax stellt sich dem machthungrigen General in den Weg. Doch gewinnen kann in so einem Krieg niemand. Mit „Wege zum Ruhm“ über die katastrophalen Schlacht an der Aisne schaffte Kubrick endgültig seinen Durchbruch.

Die große Illusion

Ebenfalls ein großes Friedensplädoyer ist „Die große Illusion“ von Jean Renoir. Zwei französische Soldaten geraten im Ersten Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft. Sie werden in einer Festung untergebracht, die von dem adeligen van Rauffenstein sehr freundlich geleitet wird. Schon bald entsteht eine Freundschaft zwischen dem französischen Captain De Boeldieu und Rauffenstein, doch die Weltgeschichte nimmt keine Rücksicht auf diese Freundschaft.

Im Westen nichts Neues

Ebenfalls als beeindruckender Anti-Kriegsfilm und Klassiker giblt „Im Westen nichts Neues“ von Lewis Milestone, der 1930 als Stummfilm und später als Tonfilm veröffentlicht wurde. Der Film handelt von den grausamen Fronterlebnissen eines jungen deutschen Kriegsfreiwilligen und dessen Kameraden und wurde auch mit einem Oscar als „Bester Film“ ausgezeichnet.

Mathilde - Eine große Liebe

Die Mischung aus Kriegs- und Liebesfilm ist immer heikel: Zu viel Schmachten ist unmodern. Zu viel Schlachten schreckt das breite Publikum ab. Auf die Balance kommt es an. Ein annähernd perfektes Gleichgewicht zwischen Sehnsucht und Grausamkeit erreicht "Mathilde - Eine große Liebe". Der Regisseur Jean-Pierre Jeunet hat mit Audrey Tautou einen typischen Jeunet-Film über den Ersten Weltkrieg gedreht. Das Ergebnis ist ähnlich und doch ganz anders als "Amélie": Französisch, melodramatisch und schön. Audrey Tautou ist Mathilde, eine junge Frau von der bretonischen Küste, deren Verlobter Manech nicht aus dem Ersten Weltkrieg zurückkehrt. Alles spricht dafür, dass Manech tot ist. Aus den Akten geht hervor, dass er sich selbst in die Hand geschossen hat, um den Schützengräben zu entkommen. Ein Kriegsgericht schickte ihn deshalb ins Niemandsland zwischen der französischen und deutschen Front in den sicheren Tod. Nur seine Leiche hat niemand gesehen.

Apokalypse Erster Weltkrieg

Die Dokumentation "Apokalypse Erster Weltkrieg" versucht, ein neues Bild der Geschehnisse vor 100 Jahren zu zeichnen. Für die französische Produktion, die im Frühjahr erstmals auf France 2 zu sehen war, wurden 80.000 Archivbilder nachkoloriert und vertont. Drei Jahre lang hat das Team um den französischen Filmspezialisten Francois Montpellier die Bilder einzeln erfasst und eingefärbt. Notwendig war dafür natürlich das Wissen über Referenzmaterialien aus den Bereichen Architektur, Mode oder Kunst jener Zeit, um beispielsweise Uniformen sowie Gebäudefassaden wahrheitsgetreu wiedergeben zu können. Zudem wurden Reproduktionen der historischen Originalaufnahmen hergestellt, um diese nicht zu beschädigen. Inhaltlich folgen Regisseurin Isabelle Clarke und Autor Daniel Costelle in den fünf Episoden lose dem Kriegsgeschehen, vollführen Zeitsprünge und versuchen, die groben Zusammenhänge zu durchleuchten. "Wir sind in erster Linie Filmemacher, keine Dokumentatoren", stellt Clarke allerdings klar. "Unser Ziel war es, die Berichterstattung im Stil heutiger Nachrichtensendungen zu halten." Entstanden ist somit ein historischer Nachrichtenüberblick von globaler Dimension.

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