Er ist der erste
homosexuelle Superintendent

Lars Müller-Marienburg spricht offen über seine sexuelle Orientierung

Der katholische St. Pöltner Bischof Klaus Küng hat ihm im Juni zu seinem Wahlsieg gratuliert. Eine nicht ganz unwichtige Geste. Denn Lars Müller-Marienburg ist der erste homosexuelle Superintendent der evangelischen Kirche.

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Evangelische Kirche - Er ist der erste
homosexuelle Superintendent

Am 15. Oktober wird der 39-Jährige von Bischof Michael Bünker in Wiener Neustadt feierlich in sein Amt eingeführt. Dafür hat der gebürtige Deutsche die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen, die für dieses Amt Voraussetzung ist. Sein Wirken hat nach der Wahl vom 18. Juni bereits am 1. September begonnen. "Niederösterreich lerne ich erst kennen", sagte er in einem Pressegespräch in St. Pölten.

»Sie müssen das nicht toll finden mit dem Schwulsein. Sie müssen mir nur meinen Glauben glauben.«

Dass Lars Müller-Marienburg homosexuell ist, darüber hat er bei seiner Bewerbung kein Blatt vor den Mund genommen. Bei der Wahl im Juni ist er im fünften Wahlgang mit 47 von 70 Stimmen gewählt worden. Im Interview mit der ORF-Sendung "Orientierung" hat der 39-Jährige unter anderem offen über seine sexuelle Orientierung gesprochen: "Ich habe zu den Leuten gesagt, sie müssen das nicht toll finden mit dem Schwulsein. Sie müssen mir nur meinen Glauben glauben. Sie müssen mir glauben, dass ich mit Gott unterwegs bin und dass ich auch eine Sehnsucht nach Gott habe und es gut meine mit der Kirche", sagte Müller-Marienburg.

Religiöse Vielfalt

Als Superintendent wolle er "das gute Miteinander pflegen und fortsetzen", das in den Jahren unter seinem verstorbenen Vorgänger Paul Weiland innerkirchlich selbstverständlich geworden sei. Seinen persönlichen Glaubensweg bezeichnete der 39-Jährige als "geprägt von der Suche nach dem Miteinander von Frommsein und Freiheit". "Kraftvoll, theologisch und sachlich fundiert" möchte sich der neue Superintendent in Kirche und Gesellschaft einbringen und dazu beitragen, "dass die Evangelische Kirche als Teil einer religiösen Vielfalt eine Rolle spielt", hieß es in Aussendung vom Juni. Innerhalb der Diözese wolle Müller-Marienburg eine Kirche mitgestalten, in der Menschen Freude erleben: "Die Evangelische Kirche ist ein Ort zum Leben und zur Freude im Hier und Jetzt." Gleichzeitig gelte es, jenen eine Stimme zu leihen, "die Hilfe von uns brauchen".

Kommentare

Rigi999 melden

Die Welt steht nicht mehr lang!!!! Gibt's keine anderen Probleme??? Endlos, aber keiner ist fähig, diese zu lösen!!!!!

Henry Knuddi
Henry Knuddi melden

es steht dir frei, das zu lösen - GGG

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