Erfolgstory Ross Brawn: Das "Superhirn" und "Mastermind" hat wieder zugeschlagen

War einst schon das Genie hinter "Schumis" Siegen Ging mit Übernahme von Honda-Team Risiko ein

Erfolgstory Ross Brawn: Das "Superhirn" und "Mastermind" hat wieder zugeschlagen

Dabei hatte Brawn seine Karriere eigentlich 2006 mit jener Schumachers bei Ferrari beendet. Lediglich ein lukratives Honda-Angebot hatte ihn Ende 2007 aus dem Ruhestand gelockt. Die Saison 2008 wurde mangels eines konkurrenzfähigen Autos abgeschrieben, 2009 sollte mit dem neuen Reglement durchgestartet werden. Der Plan des "Superhirns" scheint wieder einmal aufzugehen. Und alle gratulierten sie in Melbourne - von Honda über Schumacher bis hin zu seinem Vorbild Frank Williams.

Bei Williams hatte Brawn 1978 als Mechaniker und später als Aerodynamiker seine ersten Erfolge im Motorsport gefeiert. Der Durchbruch war dem Meisterstrategen 1994 und 1995 bei Benetton gelungen, als er Schumacher zu zwei WM-Titeln führte. Schon damals hatte sich Brawn gerne im Grenzbereich des Reglements bewegt. 1994 wurde Schumacher in Spa etwa wegen eines zu dünnen Unterbodens disqualifiziert, nachdem er zuvor bereits zwei Rennen gesperrt gewesen war - "Schummel-Schumi" war geboren.

"Habe Ross sehr viel zu verdanken"
Der Deutsche wurde dennoch Weltmeister, ließ Brawn 1997 mit einem Jahr Verspätung von Benetton zu Ferrari nachkommen. Dort zeichnete sich der Engländer als Meisterstratege aus, dirigierte Schumacher zu fünf Fahrer- und das Team zu sechs Konstrukteurs-WM-Titeln in Serie. 88 seiner 91 Grand-Prix-Siege feierte Schumacher unter Brawn-Regie. "Ich habe Ross definitiv sehr viel zu verdanken", hatte Schumacher einmal gestanden. Ein Angebot, als Partner im Honda-Nachfolgeteam einzusteigen, hatte er im Winter dennoch abgelehnt.

So bleibt es die Aufgabe Brawns, das Team gemeinsam mit Nick Fry auch wirtschaftlich erfolgreich zu führen - eine neue Herausforderung, nachdem er zuvor in diversen Rennställen fast alle Funktionen bekleidet hatte, vom Techniker an der Fräsmaschine bei March über den Chefdesigner bei Arrows bis hin zum Renningenieur. Brawn ist ein Autodidakt. Seine Ingenieur-Ausbildung hatte er Anfang der 70er Jahre als Praktikant in der Forschungsabteilung der britischen Atomenergie-Behörde absolviert.

(apa/red)