Energiesparen: Die größten Mythen

Lieber duschen als baden, auf den Wäschetrockner verzichten und das Geschirr am besten per Hand spülen ... klingt alles ganz vernünftig, ist aber leider nicht sehr zielführend. Dennoch halten sich diese und andere Mythen in Sachen Energiesparen hartnäckig. Welche das sind.

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1. Duschen statt Baden

Wenn Sie die Umwelt nicht unnötig strapazieren wollen, nehmen Sie ein Bad. Es sei denn, Sie duschen weniger als zehn Minuten. Bei allem, was drüber liegt, verschwenden Sie nämlich mehr Wasser als mit einer vollen Wanne. Noch besser natürlich, Sie erledigen das tägliche Waschritual in weniger als zehn Minuten. Oder aber Sie hüpfen zu zweit in die Wanne.

2. Handyladegeräte

Solange kein Handy dran hängt, verbraucht das Ladegerät keinen Strom - auch wenn es in der Steckdose steckt. Leider falsch. Denn sobald das Ladegerät ans Stromnetz angeschlossen ist, heizt es sich auf und verbraucht automatisch Energie. Und das ganz umsonst.

3. Standby-Modus

Eine alte Weisheit, aber wir teilen Sie trotzdem nochmal mit allen Lesern: Die Haushaltsgeräte, beispielsweise TV, auszuschalten reicht nicht, um Strom zu sparen. Die Energie fließt nämlich - wenn auch nur in geringem Ausmaß - trotzdem. Die einzig sinnvolle Maßnahme ist es daher, das Kabel aus der Steckdose zu ziehen.

4. Wäschetrockner

Nur keinen Wäschetrockner verwenden, denn der ist der reinste Stromfresser? Schon, aber die Sache hat auch eine Kehrseite. Denn wer im Winter Wäsche aufhängt, wird mehr heizen müssen, um die Raumtemperatur konstant zu halten. Anderseits verbessert die feuchte Wäsche das trockene Raumklima.

5. Geschirr spülen

Lieber schnell Teller, Häferl und Co. per Hand abwaschen als den Geschirrspüler einschalten? Leider nein! Denn wer jedes Stück händisch spült, verbraucht alles in allem mehr Wasser, als wenn er den gut befüllten Geschirrspüler anwirft.

6. Wasser sparen

Und noch ein Mythos zum Thema Wasser: Wasser sparen bringt in Österreich nur bedingt etwas. Denn je weniger Wasser verbraucht wird, desto langsamer fließt es. So wiederum können sich mehr Keime und Bakterien in den Abwasserrohren absetzen. Und die zu reinigen, kostet erst recht. Was nicht heißt, dass Sie das nasse Gut mutwillig verschwenden sollen.

Kommentare

Roland Mösl

2.) Übliche Handyladegeräte brauchen im StandBy weniger als 0,1 Watt. Macht pro Jahr unter 14 Cent Strom.

4.) Der Artikel ist wohl sehr alt. Die uralten "Energiesparlampen" waren Kompaktleuchtstoffröhren, die mochten häufiges Ein- und Ausschalten nicht. Bei LED Lampen irrelevant.

7.) Bei 4 EUR pro Kubikmeter mach Wassersparen Sinn. Zahle für Wasser derzeit doppelt so viel wie für Strom.

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Mit der "Lebenshilfe" ist es immer so eine Sache:
ad 1 und 7) Ich "verbrauche" kein Wasser, ich brauche es und gebe es dem Kreislauf zurück. Das Wasser, das ich spare, fließt eben ungenutzt in den nächsten Fluß. Ich entlaste die Infrastruktur, aber mit dem Wasser hat das wenig zu tun. Das gilt jedenfalls für das Verbreitungsgebiet von "News".

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Ad 2) und 3) Der Leerlauf- und standby-Verbrauch beträgt bei neuen Geräten 1-6kWh pro Jahr. Auf die Lebensdauer von Netzteilen wirkt sich ein/aus eher negativ aus (Elkos). Und manche "vergessen" gespeicherte Daten oder die Uhrzeit, wenn sie längere Zeit ohne Energiezufuhr sind.

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ad 4) Kompaktleuchtstofflampen haben eine begrenzte Zahl von Schaltspielen. Werden sie öfter als ca 1x pro Stunde geschaltet, sinkt ihre Lebensdauer. Bei LED ist das nicht so kritisch.

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Aber es gibt ein prominentes Vorbild, das sich auch nicht ausgekannt hat: Kreisky und das Naßrasieren

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