Keine Betriebsgenehmigung
für Zauberberg-Semmering

Infrastrukturministerium untersagt Seilbahnbetrieb ab sofort – Betriebsleiter fehlt

Ob die Seilbahn im Skigebiet Zauberberg-Semmering bis Weihnachten den Betrieb aufnahmen kann, ist mehr als fraglich. Wie das Infrastrukturministerium bestätigt, wurde heute, Montag Nachmittag, den Betreibern des sogenannten Zauberbergs, der Semmering-Hirschenkogel Bergbahnen GmbH, endgültig untersagt, den Betrieb aufzunehmen.

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Entscheidung gefallen - Keine Betriebsgenehmigung
für Zauberberg-Semmering

"Der Grund ist das Fehlen einen Betriebsleiters, den das Seilbahngesetz vorschreibt", sagt eine Sprecherin von Infrastrukturminister Jörg Leichtfried zu News. Die Seilbahngesellschaft im Eigentum der Panhans Holding Group hätte bis heute, Montag, Zeit gehabt einen Betriebsleiter namhaft zu machen; doch diese Frist sei verstrichen.

"Sicherheit geht vor"

Schon waren Probleme mit Auflagen, einem vorgeschriebenen Seiltausch sowie dem Vorliegen einer Haftpflichtversicherung gemeldet worden. Diese seien zwar mittlerweile gelöst, doch fehle nun ein Betriebsleiter mit entsprechenden Qualifikationen. Der bisherige Betriebsleiter sei nur bis 1. Dezember tätig gewesen und ein Stellvertreter, den das Unternehmen habe, sei laut Gesetz zu wenig, heißt es aus dem Ministerium. Der Bescheid gelte ab sofort – und bis auf weiteres. Sollten die Semmering Bergbahnen doch noch einen Betriebsleiter nennen, so würden die eingereichten Unterlagen rasch geprüft. Allenfalls könnte dann eine Betriebsgenehmigung erteilt werden. Aber: "Die Sicherheit geht vor", so die Sprecherin des Ministers.

Der Geschäftsführer der im ukrainischen Eigentum stehenden Panhans-Gruppe, Viktor Babushchak, war für News zu keiner Stellungnahme erreichbar. Auch sein Assistent gab sich zugeknöpft und sagte, man werde "wie geplant aufsperren". Derzeit gebe es "keinen Betrieb, weil noch nicht genug Schnee" liege. Allerdings hat das nur wenige Kilometer entfernt, auf der steirischen Seite des Semmerings liegende, Stuhleck seit dem vergangenen Wochenende – wegen der entgegen den Vorjahren besseren Schneelage – so gut wie alle Pisten geöffnet.

Betriebe zittern

Babushchak hatte erst vergangene Woche das Angebot des Landes Niederösterreich abgelehnt, das Skigebiet langfristig zu pachten und so den Betrieb zu garantieren. Immerhin ist der Semmering als Urlaubsort mit langer Tradition für den Tourismusstandort von großer Bedeutung. Für die Betriebe vor Ort wäre eine dauerhafte Schließung "eine Katastrophe", so der Bürgermeister der gemeinde Semmering, Horst Schröttner: "Die Beherbergungsbetriebe etwa sind zu Weihnachten alle ausgebucht - und die brauchen einen Skibetrieb".

Die Panhans Holding hatte 2014 angekündigt, mit Investitionen von 56 Millionen Euro am Semmering einzusteigen. Der Großteil sollte für die Bergbahnen und einen der vier übernommenen Beherbergungsbetriebe, das Grand Hotel Panhans, verwendet werden. Dieses Geld laut zum Teil in unvorhergesehene Reparaturen geflossen, so Babushchak Anfang November zur APA. Man hatte "einen enormen Reparatur-Rückstau" und versuche das sukzessive aufzuarbeiten.

Nachdem im Oktober bei einer groß angelegten Razzia der Finanzpolizei auf der Baustelle des Hotel Panhans 17 illegal Beschäftigte aufgegriffen worden waren, gab es Donnerstag vergangener Woche erneut eine Razzia. Dabei wurden fünf Personen wegen gefälschter Dokumente festgenommen – vier Moldawier und ein Ukrainer ohne Aufenthaltsbewilligung. Babushchak verwies diesbezüglich auf die Verantwortung der beauftragten Subfirmen.