Emojis stiften Verwirrung

Ein und dasselbe Smiley verschieden dargestellt - Missverständnisse vorprogrammiert

Eigentlich sollten uns Emojis die Kommunikation per Smartphone, Facebook und Co. erleichtern. Tatsächlich sorgen sie aber oft für mehr Verwirrung denn für Klarheit. Wie sehr die Interpretation ein und desselben Emojis auseinanderklaffen kann, fand ein Forscherteam der University of Minnesota heraus.

von Emojis © Bild: Screenshot/University of Minnesota

Ein Augenzwinkern als Hinweis, dass es sich um einen Scherz handelt, ein Gesicht mit Träne als Ausdruck für Trauer. Relativ klar. Bei dem Smiley, das seine Zähne zeigt, wird die Sache, wie "wired.de" berichtet, allerdings schon etwas schwieriger. Lachen? Zähne zusammenbeißen? Oder gar blecken? Während der Sender ein positiv gedachtes Smiley abschickt, kommt es beim Empfänger möglicherweise gar nicht so gut an. Oder umgekehrt.

Missverständnisse vorprogrammiert

Ein Gesicht - mehrere Deutungen. Das Problem: Die Emojis werden auf den verschiedenen Geräten jeweils mit leichten Abweichungen dargestellt. Was auf den ersten Blick nicht dramatisch scheint, kann mitunter aber zu schweren Missverständnissen führen, wie die Forscher herausfanden. Für ihre Studie mussten die Teilnehmer fünf Versionen von 22 Gesichtern beurteilen. Es handelte sich dabei um die Versionen von Apple, Google, Microsoft, Samsung und LG.

Teilnehmer müssen Emojis bewerten

Die Versuchspersonen wurden dazu angehalten, die Gesichter in einem ersten Schritt zu beschreiben. Danach mussten sie eine emotionale Deutung vornehmen. Die Skala reichte dabei von -5 (stark negativ) bis +5 (stark positiv). Wie sich herausstellte, war das Potenzial für Missverständnisse nicht unerheblich.

Emojis "Grinning Face with Smiling Eyes"
© Screenshot Apple, Google Microsoft, Samsung, LG

So unterschiedlich werden Emojis gedeutet

Das beste Beispiel bietet hierfür wohl das Zähne zeigende Emoji mit zusammengekniffenen Augen, das sogenanngte "Grinning Face with Smiling Eyes". Hier reicht den Studienautoren zufolge die Bewertung von -1 (schwach negativ) bis +4 (positiv). Im Schnitt weichen die Bewertungen ein und desselben Emojis 2 Punkte voneinander ab. Kein Wunder also, dass die allseits beliebten Gesichter oft mehr für Verwirrung denn für Klarheit sorgen.

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