"Elsner hat Häfen-Privilegien": Mithäftling des Pleitebankers packt in NEWS endlich aus

Soll seinen Zellenkameraden fertiggemacht haben Justizwachebeamten behandeln Banker freundlicher

Graues Haus, graue Gänge, schwere Gittertüren. Hier wartet Ex-Bawag-Boss Helmut Elsner in U-Haft auf seinen Prozess, der Mitte Juli startet. Doch Elsner ist kein Gefangener wie die übrigen Mithäftlinge auch. Sein ehemaliger Zellennachbar Richard E.* berichtet in NEWS über die Haftprivilegien des Pleitebankers.

"Elsner hat Häfen-Privilegien": Mithäftling des Pleitebankers packt in NEWS endlich aus

Besonders brisant: Elsner darf deutlich häufiger telefonieren als seine Knastbrüder. Richard E. berichtet auch von einem Handy, das ihm von Hausarbeitern geborgt wird. Und gegen Zuwendungen wird Elsners Zelle extra gesäubert und der Umgangston seinem Niveau angepasst. Elsners Umgangston soll hingegen einen ehemaligen Zellengenossen fast in den Selbstmord getrieben haben. Der Exbanker soll nun übrigens wieder Zigaretten und nicht Zigarren rauchen - ungewöhnlich für einen Herzkranken.

NEWS: Sie waren in der Krankenstation der Justizanstalt Josefstadt in U-Haft. Ihr Zellennachbar war Helmut Elsner. Wie haben Sie ihn als Mitgefangenen erlebt?

Richard E.: Helmut Elsner logiert in Zelle Z5/05. Ich war in der Zelle daneben, Z5/04, inhaftiert. Helmut Elsner habe ich als Gefangenen mit einigen Privilegien erlebt. Er hat bei den Justizwachebeamten anscheinend einen Stein im Brett. Sie sind zu ihm sehr höflich. Er darf manchmal zweimal pro Tag im Hof spazieren gehen. Anderen ist das nicht so häufig möglich. Zudem ist er bei diesen Spaziergängen allein, wohl um keine Tumulte auszulösen. Außerdem darf er fünf bis sechsmal pro Tag telefonieren. Normal darf man das nur einmal pro Tag. Er gibt den Wachebeamten sicher ab und zu etwas.

Wie fügt er sich in den Gefängnisalltag ein?

Richard E.: Er trägt es mit Fassung. Er geht aber nur ungern aus dem Zimmer. Wahrscheinlich wegen dem wenig ansprechenden Milieu der anderen Leute hier. Es gibt leider recht viele Debile hier. Es ist einfach grauslich und unhygienisch. Er wünscht auch "Guten Morgen" und geht meistens mit dem Arm hinter dem Rücken am Gang auf und ab. Manche Mithäftlinge sind zu Elsner sehr unterwürfig oder versuchen sich einzuschleimen.

Es heißt, dass Elsner Probleme mit Zellengenossen hatte.

Ja, seinen ehemaligen Zellengenossen, der angeblich Selbstmord begehen wollte, hat er fertiggemacht. Der Typ hat geglaubt, er muss für Elsner putzen - es gibt ja sonst kein Service. Und er, Elsner, hat ihn auch ziemlich gedrillt. Dann haben sie ihn verlegt.

Wer ist jetzt sein Zellengenosse?

Ein älterer Herr, der wegen irgendeines Vermögensdeliktes sitzt. Er ist seit drei Wochen bei Elsner.

Wie vertreibt er sich die Zeit?

Richard E.: Er kauft sich Zeitungen, zum Beispiel NEWS. Und er bereitet sich schriftlich auf seinen Prozess vor.

Wie sieht Elsners Zelle aus?

Bei ihm ist es eigentlich recht sauber. Es ist auch ein Poster aufgehängt. Ich glaube, es ist das große Wachau-Bild aus NEWS. Ich glaube, dass bei ihm jemand extra aufwischt, der auch was dafür bekommt. Er bekommt ja in der U-Haft eine erhöhte Ausspeisung. Für jemanden, der ein Luxusleben gewöhnt ist, muss der Häfenalltag die ärgste Härte sein.

Wie geht es Elsner gesundheitlich?

Man sieht ihm seine Krankheit nicht an. Er versprüht aber auch keine Fröhlichkeit - vielleicht hat er eine leichte Depression. Er wirkt niedergeschlagen, aber er jammert und lamentiert nicht. Elsner raucht aber Zigaretten. Auf der Krankenstation darf man nur im Zimmer rauchen. Und er kriegt Tabletten, keine Infusionen.

Es heißt, dass man sich im Gefängnis auch illegal Handys oder Drogen organisieren kann.

Um 250 bis 350 Euro kriegt man ein Handy. Angeblich borgt ihm ein Hausarbeiter oder ein Mithäftling ein Handy.

Haben Sie auch mit ihm gesprochen?

Kurz am Gang ein paar Worte. Ich habe ihn gefragt, wie es sein kann, dass das Justizsystem so ist, wie es ist. Er war aber eher einsilbig und verhalten. Elsner redet eher nach der Schrift und wirkt sehr förmlich.

Was für Kleidung trägt Elsner?

Eher so Stoffhosen im Golf-Look. Er hat auch einen einfachen blauen Jogginganzug. Schlapfen hat er von der Justiz. Ich habe ihn auch öfters in einem hellbeigen Bademantel gesehen. Viel dürfte er nicht hier drinnen haben. Die Wäsche kann man einmal pro Woche zum Waschen abgeben.

Wie sieht der Tagesablauf aus?

Um sechs Uhr geht das Licht an. Um sieben ist Frühstück mit einem trockenen Brotviertel oder zwei Semmeln einmal in der Woche. Es gibt Tee und selten Kaffee, aber grauslichen und alles ohne Zucker und Milch, außer man kauft es sich extra. Einen Teil vom Brot muss man sich fürs Nachtmahl aufheben. Nach dem Frühstück gibt's zwei-mal pro Woche Visite. Danach kann man fernsehen - jede Zelle hat ein TV - oder lesen und liegen. Um 11.30 Uhr kommt das Mittagessen - furchtbar, unter jeder Kritik. Danach wird abgesperrt - da wird's dann fad. Am späten Nachmittag geht dann die Klappe auf, und es kommt das Abendessen - Eckerlkäse oder fette Wurst mit einer halben Gurke. Duschen darf man zweimal die Woche - außer die Justizwache überlegt es sich anders. Da herrscht reine Willkür. Als Häftling kann man sich auf nichts verlassen.

*Name von der Redaktion geändert

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