Eisige Temperaturen bleiben in Österreich: Quecksilber wird kaum über Null klettern

Im Jänner wurden Rekord-Schneehöhen gemessen PLUS: Nachschauen - so kalt wird es diese Woche!

"In klaren, wolkenlosen Nächten kann die von der Erde abgegebene Wärme ungehindert ins Weltall strahlen, es kommt zu Temperaturstürzen. Die tiefsten Temperaturen werden dabei in Tallagen gemessen, da sich dort die kalte Luft sammelt", erklärte Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.

Die Vorhersagen werden vor allem Skifahrer freuen, denn in den Bergen wird es Postkartenwetter geben. Spatzierer: "Während die Temperaturen in der Nacht auf Werte um minus zehn Grad sinken können und auch am Tag das Quecksilber kaum über Null Grad steigt, erwarten wir in den Bergen sogar leichte Plusgrade und Sonnenschein."

Neue Kälterekorde werden in den kommenden Tagen allerdings nicht aufgestellt werden, dazu sei die Luft in der Atmosphäre zu warm. Fazit: Es bleibt zwar kalt, aber auch durchwegs sonnig.

In Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark gab es in den vergangenen Tagen stellenweise so viel Schnee wie noch nie in den vergangenen 55 bis 60 Jahren. Helmut Derka, Klimatologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien: "Einige Orte haben heuer schon mehr Schnee als jemals im Jänner hier gemessen wurde: Freistadt, Allentsteig, Litschau, Lilienfeld, Lunz am See, Zeltweg und Villach.

Den meisten Schnee gab es in Lunz (Niederösterreich), wo am 4. Jänner 115 Zentimeter gemessen wurden. Die höchste zuvor dort im Jänner registrierte Höhe war 97 Zentimeter im Jahr 1963. In Lilienfeld wurden am Tag darauf 95 Zentimeter gemessen - nach 85 Zentimetern im Jahr 2000 - und in Litschau 85 Zentimeter. In dem Waldviertler Ort datierte die bisherige Jänner-"Bestmarke" aus dem Jahr 1987.

In Villach lag der Schnee am 2. Jänner 80 Zentimeter hoch, zwei Zentimeter höher als im bisherigen Rekord-Jänner im Jahr 1965. In Allentsteig im Waldviertel waren es am 4. Jänner 72 Zentimeter - nach 56 Zentimeter 1987 - und in Freistadt in Oberösterreich sowie in Zeltweg ein halber Meter. In der obersteirischen Stadt wurde der Rekordwert aus dem Jahr 1963 um einen Zentimeter übertroffen. Die Freistädter waren hingegen auch im vergangenen Jahr reichlich mit weißer Pracht gesegnet. Im Jänner 2005 gab es mit 42 Zentimetern die dort bis dahin dickste gemessene Schneedecke.

Die größten Schneehöhen werden laut Derka normal erst gegen Ende Jänner gemessen, weil ja im Laufe des Monats immer wieder etwas Schnee dazu kommt. Die ZAMG begann in den meisten der Orte kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mit regelmäßigen Messungen der Schneehöhe. Nur an der Wetterstation in Lilienfeld wird erst seit 1992 regelmäßig gemessen.
(apa/red)