Ein Heiliger Vater kommt selten allein: Bodygurad, rechte Hand, Staatschef und Co.

Vom Kardinal-Staatssekretär bis zum Reisemarschall PLUS: Mehr über Begleiter von Papst Benedict XVI.

Wenn der Papst auf Reisen geht, wird er von einem Tross enger Mitarbeiter begleitet. Die Berufung ins "seguito papale", ins päpstliche Gefolge, gilt als hohe Ehre, bedeutet aber weniger Repräsentation als vielmehr arbeitsintensive Dienstleistung. Der Papst nimmt mit, wen er zur Wahrnehmung seiner Aufgaben als Kirchen- und Staatsoberhaupt während der Reise braucht: die engsten Mitarbeiter und Berater, Zeremonienmeister, "Reisemarschall", seinen Pressesprecher sowie Sicherheitsleute.

Ein Heiliger Vater kommt selten allein: Bodygurad, rechte Hand, Staatschef und Co.

Angeführt wird das Gefolge von Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone. Der engste Mitarbeiter des Papstes weicht auch außerhalb des Vatikans nicht von dessen Seite. Er hält Kontakt zur römischen Zentrale und nimmt für den Papst zusätzliche Gesprächstermine wahr. Mit dabei ist auch der für Österreich zuständige Abteilungsleiter des Staatssekretariats, also der Chef der deutschsprachigen Sektion, Prälat Christoph Kühn.

Eine zentrale Figur ist der Zeremonienmeister. Erzbischof Piero Marini ist immer schon Stunden vor den Gottesdiensten am Ort, bereitet Messgewänder vor, überprüft Texte und liturgische Geräte und kontrolliert, ob die örtlichen Planer nicht doch etwas vergessen haben. Bei den Messen sieht man ihn dann rechts hinter dem Papst. "Reisemarschall" ist Alberto Gasbarri, einer der wenigen Laien in einer vatikanischen Spitzenpositionen. In den vergangenen Monaten bereitete er den Reiseablauf minutiös vor. Bei Lokalterminen hat er Plätze inspiziert, Transportmittel ausgewählt, Fahrtrouten ausgetüftelt, Sicherheitsfragen geklärt und Zuständigkeiten klargestellt. Während des Besuchs liegt es letztlich an ihm, dass alles klappt.

Zur Papstbegleitung gehört auch der Privatsekretär des Papstes: der aus dem Schwarzwald stammende Prälat Georg Gänswein. Er assistiert dem Papst bei allen nicht-liturgischen Terminen, hält Redemanuskripte bereit, kontrolliert Ablaufpläne - und ist Anlaufstelle für alle, die ein Anliegen haben. Auch der Pressesprecher des Papstes, Pater Federico Lombardi, gehört zum "Seguito". Für die Sicherheit des Papstes ist der Chef der Schweizer Garde, Elmar Mäder, verantwortlich.

Bei der Ankunft von Benedikt XVI. in Wien wird der "inner circle" erweitert: Dann stoßen der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, der Apostolische Nuntius, Erzbischof Edmond Farhat und der grazer Diözesanbischof Egon Kapellari samt Mitarbeitern hinzu.

(apa/red)