30 Jahre Matula

Vier neue Folgen des Detektiv-Duos starten heute

von Ein Fall für zwei - 30 Jahre Matula © Bild: ORF/ZDF/Andrea Enderlein

Im ORF stand am 11. September 1981 mit "Die große Schwester" die erste Folge der erfolgreichen Serie am Programm. Nach 30 Jahren soll nun bald Schluss sein: Ende Oktober verkündete Hauptdarsteller Gärtner, zum nächsten Sommer zusammen mit seinem Kompagnon Paul Frielinghaus alias Anwalt Dr. Lessing aus der Erfolgsserie auszusteigen und dann auf große Fahrt zu gehen. "Ein Jahr lang mit einem 12,5-Tonner die Panamericana von Alaska nach Feuerland. Ich habe extra gerade einen Lkw-Führerschein gemacht", verrät Gärtner. Trotz seines Abschieds wollen allerdings "weder das ZDF noch die Odeon TV das Format sterben lassen", wie Produzentin Andrea Jedele betont.

Matula selbst verdächtigt
"Momentan ist aber noch offen, wie es weiter geht. Wir erarbeiten in enger Absprache mit dem Sender neue Konzepte für ein gänzlich neues Team. Welche Schauspieler dabei mitwirken könnten, wird erst dann entschieden, wenn es eine Einigung über ein Konzept gibt." Nun startet aber zunächst eine neue Staffel - los geht es mit "Der Fall Matula". Der Detektiv selbst wird eines Verbrechens bezichtigt und landet in Untersuchungshaft. Matula wird Dr. Lessings Mandant und der wiederum fühlt sich bemüßigt, detektivische Aufgaben zu übernehmen...

Noch gutes Polster vorhanden
Die Zuschauer werden übrigens noch lange nicht ohne Matula/Gärtner auskommen müssen. "Wir gehen davon aus, dass sie das vertraute Ermittler-Duo noch bis weit ins Jahr 2013 werden sehen können", sagt Jedele. Es sei noch ein gutes Polster an Folgen vorhanden. Die 300. und letzte Folge werde nach derzeitigen Planungen im Juli/August 2012 gedreht. Aber schon jetzt herrscht leichte Wehmut am Set. "Natürlich, spüren alle, dass ein großes Kapitel zu Ende geht, manch einer sorgt sich vielleicht, ob der Arbeitsplatz erhalten bleibt. Aber Filmschaffende sind Stehaufmännchen, und wir wissen alle: Jedes Ende ist auch ein Anfang von etwas Neuem", meint Frielinghaus.

Selbstbestimmter nach Job-Ende
Er selbst freut sich auf sein Serienende, um dann wieder selbstbestimmter sein zu können. "Ich werde mir meine Jobs gut auswählen. Vielleicht werde ich wieder Theater spielen." Und viel Zeit mit der Familie verbringen. Und Gärtner, der bei der Serie immer mal wieder auch Regie führt, erfüllt sich einen Lebenstraum mit seiner großen Tour. "Ich will die Reise doch nicht erst im Rollstuhl machen!", sagt er und lacht.

Showdown noch ungewiss
Um sich auch im letzten Matula-Jahr fit zu halten, wandert der 68-Jährige, bis vor wenigen Jahren passionierter Auto-Rennfahrer, in den Bergen, klettert, radelt, schwimmt - und ist neugierig geblieben auf sportliche Herausforderungen. Wenn er darüber spricht, funkeln die tief-blauen Augen, eines seiner Markenzeichen. Aber auch auf die Theaterbühne zieht es Gärtner wieder. So wolle er mit Volker Lechtenbrink in Berlin "Ein seltsames Paar" geben. Wie dann der Showdown als Matula in der 300. Folge aussehen wird, das ist noch völlig ungewiss - und wird sicher auch nicht vorher verraten.

Am 11. September 1981 stand mit "Die große Schwester" die erste Folge der erfolgreichen ORF/ZDF-Krimiserie auf dem Programm von ORF 2. Drei Jahrzehnte sind seitdem vergangen, in denen das Erfolgsgeheimnis das gleiche geblieben ist: Ein ungleiches Duo löst brenzlige Kriminalfälle.