Wohlstand auf Export gebaut

In der Zentrale der Oesterreichischen Kontrollbank weht ein frischer Wind

von Economy Class - Wohlstand auf Export gebaut © Bild: News

Seit einigen Monaten weht in der Zentrale der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) am Hof in Wien ein frischer Wind. Im Sommer trat Helmut Bernkopf seinen Job als Vorstand der Bank an. Vorher war er jahrelang im Dienst der Unicredit Bank Austria gestanden, zuletzt als Vorstand. Jetzt baut er mit Vorstandskollegin Angelika Sommer-Hemetsberger die Geschäfte der OeKB aus. Das Spezialinstitut versichert unter anderem Exportgeschäfte, etwa wenn ein österreichisches Unternehmen Investitionsgüter ins Ausland liefert, oder sichert das politische Risiko bei Auslandsbeteiligungen ab.

Die Kontrollbank refinanziert die Hausbanken, die das Geld wiederum an Exporteure oder Auslandsinvestoren weiterreichen. Das Geschäft ist ein gutes – auch für den Staat: 2015 brachte es 150 Millionen Euro an Überschuss fürs Budget.

Jetzt ist Bernkopf ein erster Schritt Richtung Geschäftserweiterung gelungen. Unternehmen werden gefördert, wenn sie mit ihrer Exporttätigkeit auch für Wertschöpfung in Österreich sorgen. Die bisher für die Förderung nötige Wertschöpfungsquote im Export sinkt – unter bestimmten Voraussetzungen – von 50 auf 25 Prozent. Doch die Förderung bei 25 Prozent inländischer Wertschöpfung wird nur dann gestattet, wenn ein Unternehmen bestimmte Kriterien erfüllt. Geld fließt beispielsweise nur für jene Firmen, die in Österreich Steuern zahlen und inländische Jobs schaffen oder durch den Export absichern. Bernkopf sagt: „Wir fördern nicht, wo österreichische Jobs verloren gehen.“

Diese Initiative zur Stärkung der österreichischen Exportwirtschaft spült letztlich 300 bis 500 Millionen Euro zusätzlich in die Wirtschaft. Dabei werden auch Investitionen jener Unternehmen im Inland langfristig finanziert, die einen konkreten Exportauftrag haben. Schon jetzt hängt jeder zweite Job im Land mit den Exporttätigkeiten der Unternehmen zusammen.
Die zusätzlichen Millionen lassen hoffen, dass es noch besser geht. Dafür müssen allerdings die Grenzen offen
bleiben.

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