Für Panik oder Beunruhigung abseits der Ausbrüche ist im Grunde kein Platz. Es handelt sich nicht um eine "Reisekrankheit". Sie wurde auch nie in irgendeinem größeren Ausmaß aus Afrika "exportiert". 2011/2012 gab es Ausbrüche in Uganda.
Das ist Ebola
Stichwort "hämorrhagisches Fieber": Es handelt sich dabei um die gefährlichste Komplikation bei Ebola-, Dengue-Fieber oder ähnlichen Infektionen. Es kommt zu schwersten Gewebe- und Organblutungen. Die Patienten verbluten innerlich und äußerlich. Typisch sind auch Hautblutungen durch geplatzte Gefäße.
So kann man sich anstecken
"Das Ebola-Virus gehört zu den sogenannten Filo-Viren. Ihre Erbsubstanz besteht aus RNA. Dazu ist auch das sogenannte Marburg-Virus zu zählen", erläuterte der Wiener Virologe Franz X. Heinz bereits vor einiger Zeit. Es handelt sich um lang gezogene, stäbchenförmige virale Erreger. Die Übertragung erfolgte in der Vergangenheit zumeist von Affen auf den Menschen.
So ansteckend ist Ebola
Das eigentliche Reservoir für Viren ist nicht bekannt. Unter Menschen kommt es am Beginn oft zu kleinen fokalen (herdförmigen, Anm.) Ausbrüchen, die sich weiter ausbreiten. Betroffen sind zumeist Verwandte der Erkrankten und Pflege- bzw. medizinisches Personal. In der Folge kann es dann zu größeren Erkrankungswellen kommen. "Man kann also annehmen, dass enger Kontakt für die Übertragung notwendig ist. Die Infektion kann auch über Blut und Körperflüssigkeiten erfolgen. Ausgeschlossen wird auch nicht eine Übertragung über Aerosole (Tröpfchen-Infektion, Anm.)", so Heinz.
Die Herkunft des Virus
Der Name Ebola leitet sich von einem Fluss im Nordwesten von Zaire (jetzt: Demokratische Republik Kongo) ab, wo die Krankheit erstmals 1976 auftrat. Ein großer Ausbruch erfolgte 1995, ebenfalls in dem zentralafrikanischen Land.
Die Verbreitung
Am nähesten kamen solche Viren Europa durch die Einfuhr von Affen für Tierversuche. Das Marburg-Virus wurde nach einem Ausbruch infolge von Affenimporten nach Deutschland für Tierversuche im Jahr 1967 so benannt. Erkrankungen und Todesfälle unter Beschäftigten eines Pharma-Unternehmens sorgten damals für Alarm.
Noch immer nicht eindeutig bekannt ist jene Tierart, die als Wirtsorganismus (ohne Erkrankung) für die Ebola-Viren fungiert. Man nimmt an, dass dies Fledermäusen bzw. Ratten sein könnten. Einen echten Nachweis dafür gab es aber bisher nicht.
Behandlungsmöglichkeiten & Sterblichkeitsrate
Gegen die Infektionen existiert bisher keine ursächliche Behandlung. Beim Marburg-Virus wurde eine Sterblichkeit der Patienten von 30 bis 35 Prozent nach einigen Ausbrüchen registriert. Die Sterblichkeit von Ebola-Erkrankten liegt zwischen 50 und 80 Prozent.
Nur frühzeitig kann die Anwendung eines Serums den Patienten - eventuell - helfen. Plötzliches hohes Fieber, Durchfall, Kopf-, Hals- und Brustschmerzen sind die eher unspezifischen Symptome am Beginn. Hinzu können schneller Gewichtsverlust und Lungenentzündungen kommen. Die Inkubationszeit beträgt vier bis 16 Tage. Die meisten Infizierten erkranken schließlich (kaum "stumme" Infektionen).