Die EAV ruft zur "Werwolf-Attacke":
So bissig ist die Aufreger-CD

Angriff auf Gabalier oder nur heiße Luft? Heute erscheint die neue Platte

von EAV - Werwolf Attacke © Bild: Sony Music/Karl Schrotter

Auf dem Album widmet sich die "Erste Allgemeine Verunsicherung" (EAV) so ziemlich allen politischen Problemzonen, von Salafisten bis zu Nationalisten, natürlich mit dem gewohnt sarkastischen Humor aus der Feder von Thomas Spitzer, dem Eberhartinger einen "fast pathologischen Kreativausfluss" diagnostiziert.

EAV - Werwolf Attacke
© Sony Music/Karl Schrotter

Fünf Jahre nach "Neue Helden braucht das Land"

Fünf Jahre hat es gedauert, bis es einen Nachfolger für "Neue Helden braucht das Land" gegeben hat. Wohl auch, weil Spitzer kein Freund von langen Touren ist. "Die Bühne mag er schon gern, aber nur nicht zu lange. Am liebsten würde er zehn Shows spielen und dann 'Aufwiederschauen' sagen", beschreibt Eberhartinger seinen Kompagnon. In der Realität stehen bis Ende April rund 30 Konzerte an, die ersten beiden im steirischen Fehring sind bereits ausverkauft.

Arrangements und Produktion der 20 Songs stammen von einem gewissen Mark Duran. "Er ist ein sehr guter Musiker, der bei einem Produzententeam um den DJ Ötzi mal dabei war. Er ist einer der wenigen, die auch mit dem Thomas arbeiten können. Denn der Spitzer ist in der Produktionsphase kein einfacher Mensch, weil er durchaus auch manchmal Ausritte in die Exzesse unternimmt", meint Eberhartinger.

Ernsthaftigkeit war nicht geplant

Dass der "Werwolf-Attacke" trotz aller Schmähs auch etwas Ernstes beiwohnt, war nicht geplant, sondern Resultat der gegenwärtigen Lage: "Die EAV war immer auch eine Reflexion. Man hat das Gefühl, dass nur noch das Böse regiert. Früher sangen wir 'das Böse ist immer und überall', jetzt sagen wir 'der Monsterball ist überall'." Schwermut ist dann auch nicht Mittel zur thematischen Aufarbeitung, so gibt es etwa mit "Pfeif drauf" einen fröhlichen Discostampfer zur allgemeinen Ignoranz.

Auch mit Europa hat man sich beschäftigt: "Fremd ging zwar auch schon Aphrodite allenthalben, doch nicht wie du für die Amis auf den Strich", endet der kurze Song "Dame Europa". "Das war unsere Reaktion auf die ganze NSA-Geschichte", erklärt Eberhartinger: "Im Endeffekt ist man da in die Knie gegangen".

Welt wurde bösartiger

Insgesamt sei die Welt eine bösartigere geworden: "Ich bilde mir das schon ein", sagt Eberhartinger und nennt China oder Russland als Beispiele, wie auch den Klimawandel. "Und das ist uns auch noch wurscht, weil es nur noch um kurzfristigen Gewinn geht und die Politik ist schon lange keine führende Kraft mehr."

An Kraft scheint es Eberhartinger, der heuer 65 Jahre alt wird, selbst nicht zu fehlen, für ihn geht die Tour auch nach dem April noch weiter. Kabarettauftritte sind danach geplant und eigentlich könnte man den Eindruck haben, dass er seit Mitte der 90er viel mehr einen Energieschub statt einer Midlife-Crisis gehabt hat: "Das ist eine Anlagenfrage, ich esse ja auch jeden Tag drei Eier und habe gute Cholesterinwerte. Zu meinem 60er habe ich gesagt, ich muss alles was ich mache schneller, intensiver und konzentrierter angehen", so der Allrounder.

Kommentare

Beim Titel der neuen CD ist der EAV offenbar nicht viel eingefallen. Im Gegenteil!! Bereits in den 80ern brachte die Gruppe "Drahdiwaberl" eine LP mit dem Titel "Werwolfromantik" auf den Markt!! Schwach!!

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