E-Zigarette krebserregend?

Warum die elektronische Zigarette keine "gesunde Alternative" zu herkömmlichen ist

Mittlerweile wird hierzulande gedampft, was das Zeug hält. Als "gesunde Alternative zur Zigarette" wird der Konsum der E-Zigarette gern gerechtfertigt. Wie praktisch, gibt es doch weder in Restaurants noch in Büros oder sonst wo ein offizielles E-Zigaretten-Verbot. Weil's ja eh nicht schadet. Oder doch? Die Wiener Toxikologin Prof. Bettina Grasl-Kraupp sieht das anders! Im Interview mit NEWS erklärt sie, warum die E-Zigarette ganz und gar nicht unbedenklich ist.

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Leben - E-Zigarette krebserregend?

Beim Verdampfen der in der E-Zigarette enthaltenen Flüssigkeit entstehen verschiedene Verbindungen. Darunter Acrolein und Formaldehyd - zwei Substanzen, die keineswegs als unbedenklich gelten, wie die Expertin der MedUni Wien erklärt. So wirkt Formaldehyd - das übrigens auch in der herkömmlichen Zigarette enthalten ist - zum einen genotoxisch, sprich es kann das Erbgut schädigen und Mutationen auslösen.

So schädlich ist Formaldehyd

Zum anderen hat Formaldehyd eine starke zytotoxische, also gewebsschädigende Wirkung. So begünstigt es lokale Entzündungen, das Absterben von Zellen einerseits und deren unkontrollierte Vermehrung anderseits. Wichtiges Detail am Rande: Die unkontrollierte Zellvermehrung ist in der Regel mit der Entstehung von Tumoren gleichzusetzen.

Formaldehyd ist krebserregend

Dass die Inhalation von Formaldehyd krebserregend ist, zeigten Versuche mit Ratten. Das Risiko beschränkt sich aber natürlich nicht nur auf die Nager: "Epidemiologische Studien belegen zweifelsfrei, dass Formaldehyd zur Bildung von Tumoren in den oberen Atemwegen des Menschen beitragen kann. Der Stoff wurde daher von der IARC (International Agency for Research on Cancer) als eindeutiges Humankanzerogen eingestuft."

Auch Acrolein möglicherweise kanzerogen

Ebenso wie Formaldehyd kann auch Acrolein das Gewebe schädigen und Entzündungen auslösen. Darüber hinaus kann es Proteine schädigen, wodurch wiederum lebensnotwendige Prozesse des Zellstoffwechsels zum Erliegen kommen können. Zudem legen In-vitro-Studien nahe, dass das Inhalieren von Acrolein Lungenkrebs begünstigt, indem es das Erbgut schädigt.

Keine Studien - kein Risiko?

Nur weil es noch keine Studien gibt, die das Risiko der E-Zigarette eindeutig belegen, heißt das noch lange nicht, dass ihr Konsum unbedenklich ist: "Etwa ein halbes Jahrhundert intensiver und weltweiter Forschung war notwendig, um die Folgen des konventionellen Tabakrauchens in seiner ganzen Tragweite zu begreifen. Die Schwierigkeit lag darin, die mindestens 5.000 Inhaltsstoffe zu identifizieren und deren Wirkung zu verstehen." Zudem gibt Grasl-Kraupp zu bedenken, dass die Entwicklung von Krebs Jahrzehnte benötigt.

Folgen erst in Jahrzehnten abschätzbar

"Der Dampf der E-Zigarette enthält nicht so viele Inhaltsstoffe wie Tabakrauch, ist aber dennoch eine hochkomplexe Mischung, die zudem von Produkt zu Produkt variiert. Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, bis wir die gesundheitlichen Risiken dieser Substanzmischung in ihrer ganzen Tragweite verstehen", so die Toxologin. Ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Rauchen der E-Zigarette und der Entstehung von Krebs könne sich damit erst in Jahrzehnten zeigen.

Wer die E-Zigarette keinesfalls verwenden sollte

  • Asthmatiker sowie all jene, die an einer Atemwegserkrankung leiden, da der Konsum der E-Zigarette Entzündungen in der Lunge verstärken kann.
  • Jugendliche, die die E-Zigarette als vermeintlich harmlos einstufen.
  • Schwangere, da auch die E-Zigarette Nikotin enthält, das das Zentralnervensystem des Ungeborenen schädigen kann.
  • Eltern im Beisein ihrer Kinder, da das Ausmaß der Passivbelastung noch nicht geklärt ist.

Kommentare

Ach Ne

- " ....Schwangere, da auch die E-Zigarette Nikotin enthält, das das Zentralnervensystem des Ungeborenen schädigen kann." -
Klara Vakej, ist Ihnen eigentlich bekannt, das alle Nachtschattengewächse Nikotin beinhalten ?
Hat jemals ein Arzt Schwangere vor dem Verzehr von Kartoffeln, Tomaten, Paprika oder Auberginen gewarnt ?
Warum eigentlich nicht ?

Ach Ne

Es wäre äußerst hilfreich, wenn folgender offene Brief mal von den Medien veröffentlicht würde:

https://drive.google.com/file/d/0B1XBejPbx-nhSUhCX1ktc1M3Snc/view?pli=1

viennavape melden

Es ist unbestritten die beste Option weder zu rauchen noch zu dampfen. Jene, die aber nicht bereit auf den Ritus zu verzichten, leben mit dem Dampf VERTRÄGLICHER als mit dem Rauch. Diese („was nicht alles könnte…“) konjunktivierte Panikmache hilft niemandem weiter. Kardivaskulär ist schon seit 2012 ein deutlich reduziertes Risiko attestiert (unverändert nicht revidiert).

viennavape melden

Also wenn die Pumpe dampft ist’s auch verträglicher. Es ist natürlich frustrierend wenn die Wissenschaft trotz intensivster Bemühungen und Sponsoring bestimmter „Interessensvertreter“ (ein Schelm der nun böses denkt) bis dato nur „könnte“ und „eventuells“ aus ihren Geräten pressen können. Läuft nicht so geschmeidig wie beim Tabakrauch. A bläde G’schicht.

Marijo Matosevic
Marijo Matosevic melden

In paar monaten wenn es die dampfe nur noch in Trafiken gibt wird es sicher eine gesunde alternative....

viennavape melden

Aldehyd-Analytik (Labor Certech in Belgien): Gemessen auf 15 Atemzüge, Konzentrationsangabe in mcg (d.h. Mikrogramm). Formaldehyd im Liquid: 0,5 bis 10 mcg | herkömmliche Zigarette: 1,6 bis 60 mcg. Acrolein im Liquid: <0,1 bis 26,9 mcg | herkömmliche Zigarette: 2,5 bis 100 mcg. Acetaldehyd im Liquid: <0,1 bis 0,8 mcg | herkömmliche Zigarette: 300 bis 1.000 mcg.

viennavape melden

Crotonaldehyd im Liquid: nicht messbar bis 73,8 mcg | 1 bis 30 mcg. Acetone im Liquid: nicht messbar bis 4 mcg | herkömmliche Zigarette: 50 bis 400 mcg.

viennavape melden

So schaut's aus.

Kampf dem Dampf? Lassen wir die Kirche im Dorf und bleiben doch mal zur Abwechslung bei den Fakten. Natürlich ist eine Flüssigkeit (Liquid zwecks e-dampfen) die durch die Verdampfung den Aggregatzustand wechselt sinngemäß keine steirische Bergluft. Gesünder ist falsch, verträglicher ist richtig(er).

11223344 melden

was würden unsere politker, gesundheitsapostel und andere gutmenschen machen wenn es nicht irgend etwas gebe dass dem rauchen nur in die nähe kommt. selbst kaugummizigaretten und ähnliches würde kritisiert werden. die komiker ärgern sich ja nur weil gegen die e-zagarette nicht greifbares zur hand liegt und event. einige ihren posten verlieren wenn es nichts mehr gegen raucher zu wettern gibt.

11223344 melden

nur zur info für einige gscheiten, ich selbst bin nichtraucher aber gegen dummheit einiger menschen

Arno Kurtenacker

Keine Studie belegt ein Risiko der E-Zigarette, aber hunderte von Studien ihr extrem geringes Schadenspotential.
Formaldehyd kommt als normales Stoffwechselprodukt in jedem menschlichen Körper vor. Erst die Dosis macht das Gift. Und bisher ist es selbst unter unrealistischen Extrembedingungen nicht gelungen, eine bedenkliche Dosis im Dampf der E-Zigarette nachzuweisen.

Elisabeth Eder

Dieses Interview beginnt bereits mit einer Lüge, bei falscher Handhabung der E-Zigarette entstehen Formaldehydabspalter kein Formaldehyd. Bei korrekter Handhabung entstehen diese nicht. Bei der Tabakzigarette kann man das nicht sagen. Demzufolge birgt die E-Zigarette ein deutlich geringeres Risiko sofern man die Beratung nicht in die Hände von Trafikanten legt sondern sie bei Fachhändlern belässt.

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