Dampfen mit Risiko

In einigen Ländern schon verboten. Wie gefährlich ist der elektronische Glimmstängel?

Die E-Zigarette sollte eine gesunde Alternative zur herkömmlichen Zigarette sein. Indes warnen die Experten jetzt vor möglichen Gesundheitsschäden. In China, wo sie entwickelt wurde, ist sie mittlerweile verboten. Wie riskant ist es tatsächlich, eine E-Zigarette zu rauchen? Und wie sieht die gesetzliche Lage in Österreich aus?

von
E-Zigarette - Dampfen mit Risiko

Zuerst aber mal zu den Basics: Die E-Zigarette besteht aus einem Akku und einem elektrischen Verdampfer. An ihrer Spitze befindet sich eine LED-Lampe. Sie soll die Glut einer echten Zigarette imitieren. Das Gerät ist befüllt mit einer Flüssigkeit, sogenannten Liquids. Diese sind laut "focus.de" meist nikotinhaltig und werden Zug um Zug inhaliert. Anders als bei herkömmlichen Zigaretten werden bei der E-Zigarette keine Substanzen verbrannt. Sie wird gedampft, nicht geraucht. Außerdem nimmt der Nutzer beim Rauchen... pardon, beim Dampfen kein Teer auf. Klingt doch ganz vernünftig, oder?

Gefahren durch E-Zigarette
Eine kürzlich in der Onlineausgabe des Fachmagazins "Chest" veröffentlichte Studie legt allerdings das Gegenteil nahe: Die Forscher ließen 30 Raucher den Dampf der E-Zigarette inhalieren. Das Ergebnis: Ihre Atemwege verengten sich. Und das schon nach fünf Minuten. Verantwortlich dafür sei das sogenannte Propylenglykol, das sich beim Verdampfen der Flüssigkeit bildet.

Mit dem gleichen Stoff werden die Nebelmaschinen in Diskos befüllt. Propylenglykol wird auch als Konservierungsmittel, Lösungsvermittler, Emulgator oder Feuchthaltemittel eingesetzt. Nicht zu vergessen als Frostschutzmittel, wie "focus.de" berichtet. Zudem ist weder bekannt, wie tief der künstliche Rauch mit Nikotin inhaliert wird noch welche Auswirkungen das hat.

Risiko für "Passiv-Dampfer"?
Dass es bei der Raucherentwöhnung hilft, konnte bisher noch nicht bewiesen werden. Ebenso offen ist, inwieweit ein Risiko für "Passiv-Dampfer" besteht. Darüber hinaus hat die US-Kontrollbehörde FDA laut "focus.de" in einigen Kartuschen giftige Substanzen wie krebserregende Nitrosamine nachgewiesen.

In Norwegen, der Türkei und der Schweiz ist die E-Zigarette bereits verboten. So auch in China, wo sie vor 15 Jahren entwickelt wurde. Eine strikte Regulierung gibt es in Dänemark und Kanada. In Österreich wird die E-Zigarette als Arzneimittel eingestuft und darf wenn, dann nur in Apotheken verkauft werden. Doch das tut wenig zur Sache, da die meisten E-Zigaretten über Onlineshops in der EU angeboten werden. Und da ist die Gesetzeslage noch uneinheitlich.

Weiterführender Link: chestjournal.chestpubs.org