Dramatische Rettungsaktion für GM und Opel: Die Chronologie der letzen Ereignisse

Unternehmen haben bereits wichtige Schritte getan

Die Bemühungen um eine staatliche Rettung von General Motors (GM) und seiner deutschen Tochter Opel laufen auf Hochtouren. Die bisher wichtigsten Etappen der letzten Wochen und die nächsten entscheidenden Schritte:

- 27. April: GM-Boss Fritz Henderson legt einen neuen Sanierungsplan für seinen Konzern vor. Alle Schulden, die GM bei der US-Regierung, der Autogewerkschaft UAW und privaten Gläubigern hat, sollen in Unternehmensanteile umgewandelt werden. Damit würde der amerikanische Staat mit 50 Prozent der Aktien zum neuen Mehrheitseigner werden. Die Verhandlungen mit allen Beteiligten sowie die Suche nach einem neuen Investor für Opel sollen bis Ende Mai abgeschlossen werden.

- 14. Mai: Der deutsche Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg schlägt vor, Opel befristet einem Treuhänder zu übergeben. So soll die deutsche Tochter vor den Auswirkungen einer drohenden Insolvenz von GM geschützt werden. Die Opel-Länder stimmen einem Treuhandmodell zu.

- 15. Mai: Die europäischen Opel-Händler erklären ihre Bereitschaft, sich mit bis zu 500 Mio. Euro an einer neuen Opel-Gesellschaft zu beteiligen.

- 19. Mai: Bund und Länder einigen sich auf eine Zwischenfinanzierung für Opel. Der Autobauer soll mit staatlich verbürgten Krediten von 1,5 Mrd. Euro vorerst über Wasser gehalten werden.

- 20. Mai: Der Autobauer Fiat, der Autozulieferer Magna und der Finanzinvestor Ripplewood geben ihre Angebote für eine Opel-Übernahme bei der Bundesregierung ab. Alle drei Interessenten setzen auf staatliche Bürgschaften in Milliardenhöhe.

- 22. Mai: GM muss nochmals 4 Mrd. US-Dollar (2,9 Mrd. Euro) staatliche Notkredite in Anspruch nehmen. Damit steigt die Summe der staatlichen Finanzhilfen auf insgesamt 19,4 Mrd. Dollar.

- 27. Mai: GM kündigt an, alle seine europäischen Tochtergesellschaften außer Saab auf die Adam Opel GmbH zu übertragen.

- Eine Einigung zwischen dem US-Konzern und seinen privaten Gläubigern über die Umwandlung von Schulden in GM-Aktien scheitert, während Regierung und UAW dem Modell zugestimmt haben. Damit ist ein Insolvenzverfahren kaum noch zu verhindern.

- Opel-Gipfel im Kanzleramt. GM stellt neue Finanzforderungen. Ripplewood scheidet als Investor aus. Die Entscheidung, wer Opel übernehmen soll, wird vertagt.

Was für die nächsten Tage ansteht:
- Die in der Autogewerkschaft UAW organisierten GM-Mitarbeiter in den USA müssen über einen Verzicht auf einen Teil ihrer Pensionsansprüche abstimmen.

- Deutscher Bund und Länder setzen die Verhandlungen mit US-Regierung, GM-Vertretern sowie den potenziellen Opel-Investoren am Freitag fort. Einer Übernahme müssen faktisch GM, die US-Regierung als größter GM-Gläubiger sowie die deutsche Regierung als künftiger Opel-Bürge zustimmen.

- General Motors muss bis zum 1. Juni versuchen, doch noch eine Einigung mit seinen privaten Gläubigern zu erzielen. Sollte dies misslingen, ist der Gang zum Insolvenzrichter unvermeidlich.

(apa/red)