Das bewegte Leben
von Douglas Tompkins

Der "North-Face"- und "Esprit"-Gründer ist nach einem Kajakunfall verstorben

Abenteuersport war seine Leidenschaft, jetzt starb der North-Face-Gründer Douglas Tompkins nach einem Kajakunfall in Chile. Der 72-Jährige ist am Dienstag mit seinem Kayak auf einem See in Patagonien gekentert und an starker Unterkühlung gestorben.

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Menschen - Das bewegte Leben
von Douglas Tompkins

Tompkins hat zusammen mit vier US-Bürgern und einem Mexikaner einen Kayak-Ausflug auf dem Lago Carrera unternommen, als starker Wind aufgekommen ist. Durch die hohen Wellen sind die Boote im eiskalten Wasser gekentert. Ein Marineschiff hat alle sechs Kayakfahrer aufgenommen, und Tompkins ist mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus der Stadt Coyhaique gebracht worden. Den Ärzten ist es jedoch nicht gelungen, ihn zu retten, da seine Körpertemperatur auf 19 Grad gefallen ist. Tompkins Begleiter überlebten das Unglück.

Sein bewegtes Leben

Mit 17 Jahren brach er die Schule ab - Outdoor-Aktivitäten wie Bergsteigen, Ski- und Kajakfahren bestimmten sein Leben. 1961 reiste er zum ersten Mal nach Chile.

Wenig später gründete er mit geliehenem Geld eine Firma und entwickelte die Outdoormarke The North Face, die er nach einigen Jahren wieder verkaufte. Sein neues Modeunternehmen Esprit wuchs aus kleinen Anfängen bis 1988 zu einer Weltfirma mit mehr als eine Milliarde US-Dollar (920 Mio. Euro) Umsatz.

Nach erneutem Firmenverkauf machte sich Tompkins einen Namen als Umweltaktivist. Ende der 1980er Jahre gründete er die Ökostiftung "Foundation For Deep Ecology" (San Francisco) und zog nach Chile. Dort und im benachbarten Argentinien kaufte er große Landstriche, um sie vor der Zerstörung zu bewahren. Das Gebiet mit insgesamt mehr als 800.000 Hektar entspricht etwa der halben Fläche Thüringens.

2004 rief er in Chile die Stiftung "Fundacion Pumalín" ins Leben, in die er den Großteil seines Landeigentums als Pumalín-Naturpark einbrachte. Mittendrin lebten Tompkins und seine zweite Frau Kristine auf einer Farm. Wirtschaftlich soll sich der Park mit seinen rund 200 Beschäftigten selbst tragen - mit ökologisch verträglichem Tourismus und dem Verkauf eigener Produkte.

Das Engagement der Tompkins' wurde mehrfach ausgezeichnet. Erst im vergangenen Juni erhielten sie den Kieler Weltwirtschaftspreis. Douglas Tompkins wurde 72 Jahre alt.

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