Martin Ho übernimmt Pratersauna

Langwierige Verhandlungen endlich abgeschlossen: Dots-Besitzer bekommt Zuschlag

Seit November wurde öffentlich spekuliert, jetzt ist es offiziell, wie News vorab erfahren hat: Die Wiener Pratersauna wird künftig von Martin Ho geleitet. Der Dots-Eigentümer sicherte sich den Wiener Club, an dem auch der Volksgarten interessiert war.

von Martin Ho © Bild: Dots Group

Die Pratersauna bekommt einen neuen Pächter. Das war seit November 2015 klar. Doch wer künftig die Geschäfte im Wiener Elektroclub führen würde, wusste niemand so richtig. Wie News erfuhr, feilschten unter anderem Volksgarten und Dots Group um die Pratersauna. Wer den Zuschlag bekommen sollte, lag in Händen der Immobiliengesellschaft Plech. Ersten medial verbreiteten Informationen, dass Martin Ho den Zuschlag bereits sicher in der Tasche hätte, folgte ein Dementi von Plech. Gegenüber News stellte man klar, dass noch niemand sicherer Nachfolger von Hennes Weiss und Stefan Hiess, den bisherigen Pächtern, wäre.

Langwierige Verhandlungen

Die Pratersauna hatte sich seit 2009 zu einem international anerkannten Club gemausert. Drei Mal in Folge war die Location von den Lesern des Berliner Musikmagazins De:Bug zum zweitbesten Club im deutschsprachigem Raum gewählt worden. Kein Wunder also, dass die neue Pacht hart umkämpft war. Die Verhandlungen zogen sich über mehrere Monate und bis zuletzt wurde hoch gepokert. Nun ist die Katze aus dem Sack: Am Montag Abend hat Martin Ho den Vertrag unterschrieben. Die Pratersauna wandert also fest in Dots-Hand. Über Vertragsdetails und Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart, doch wie es weitergehen soll, ist bereits ansatzweise fix.

Pratersauna
© Wikimedia Commons/Gugerell Begehrte Pratersauna

Wie es jetzt weitergeht

Der Club wird revitalisiert und muss dafür kurzfristig geschlossen werden. Dabei soll der typische architektonische Charakter erhalten bleiben, allerdings wird die Location technisch auf den neuesten Stand gebracht. Bevor es mit der (laut Ho "sanften") Revitalisierung los geht, geigen im Jänner nochmal die wichtigsten Eventformate, wie etwa "Saunieren statt Studieren", auf.

»Die Pratersauna ist ein Stück Wiener Kulturgut, mit dem wir sensibel umgehen werden.«

Elektronische Musik soll danach auch weiterhin den Schwerpunkt bilden. In den Sommermonaten soll ein ganztägig zugänglicher Pool- und Beachclub auf rund 3.000 Quadratmetern das Nachtangebot ergänzen. International erfolgreiche Beachclubs werden dafür als Vorbild fungieren. Zu den bereits im November getroffenen Ansagen, dass die Getränkepreise sinken werden, steht Ho auch nach der Unterschrift. Neu ist allerdings die Info, dass auch die Zentrale der Dots Group in den Räumlichkeiten der Pratersauna angesiedelt werden soll.

VIE i PEE
© leisure.at/Christian Jobst Das Martin Ho ein gutes Gespür fürs Nachtleben hat, beweist er im VIE i PEE

Martin Ho, der neben seinen Dots-Restaurants, einem Café und einer Galerie auch den Hip-Hop-Club VIE i PEE (in direkter Nachbarschaft der Pratersauna) betreibt, will den Elektro-Club als eigenständiges Unternehmen weiterführen. "Stefan Hiess und Hannes Weiss haben aus der Pratersauna auch ein Stück Wiener Kulturgut gemacht, mit dem wir sehr sensibel umgehen werden. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst", erklärt Ho.

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