"Ich bin ja keine Sprechpuppe"

NEWS: Sie wurden zur erotischsten Frau des Landes gewählt. Wie sehr stört es Sie, nur über die Optik beurteilt zu werden?
Doris Golpashin: Ich will nicht ausschließlich über mein Aussehen beurteilt werden. Ich habe eben das erste Fotoshooting seit Monaten hinter mir, und da wurde mir bewusst, dass man mich zwei Stunden stylen muss, bis ich kameratauglich bin (lacht). Aber klar, man hält eben sein Gesicht hin, wenn man beim Fernsehen ist. Letztlich bin ich jedoch keine ferngesteuerte Sprechpuppe. Ich habe den Job von der Pike auf gelernt, war zehn Jahre beim Radio und mache das, seit ich 17 bin. Und offenbar mache ich das nicht so schlecht, denn es gibt ja Leute, die das gut finden.

NEWS: Wissen Sie, wie lang Ihre Beine sind?
Golpashin: Ich bin nur 165 cm groß. Menschen, die mich auf der Straße erkennen, wundern sich immer, weil ich so klein bin. Durch die 12 cm hohen Heels, die ich auf Fotos und im TV trage, schauen meine Beine sicher lang aus, ich habe sie aber sicher noch nicht nachgemessen. Da sieht man wieder: Im TV ist eben vieles Glamour. Da meine Mutter Kamerafrau ist, bin ich in dieser Welt des Voyeurismus, die im Fernsehen herrscht, aufgewachsen und fühle mich vor der Kamera einfach ganz frei und ungezwungen.

NEWS: Armin Wolf hat Sie via Twitter kritisiert – er hält Sie nicht ohne Aggressionen zwei Minuten im TV aus. Ärgert Sie das?
Golpashin: So eine Kritik nehme ich mir nicht ansatzweise zu Herzen. Wenn er das denkt, dann ist es mutig, dass er es alle wissen lässt. Man darf so was aber nicht so ernst nehmen. Es gibt doch auch den Spruch, dass man sich Neider hart erarbeiten muss. Ich finde seine Moderationen übrigens sehr gut.

NEWS: Sie geben selten Interviews; wäre es für die Imagepflege nicht vorteilhaft, öfter die eigene Meinung abzugeben?
Golpashin: Imagepflege? Jeder, der in der Öffentlichkeit steht, wird schnell kritisiert. Man lernt aber mit der Zeit, damit umzugehen. Trotzdem gebe ich eher selten Interviews, weil ich mich nicht gerne durchbohren lasse.

NEWS: Ihr „Große Chance“-Kollege Sido pflegt sein Image enorm. Er gilt als Rüpel und gibt auch noch zu, dass er Drogen nimmt. Ist das klug, das zu sagen?
Golpashin: Ach, das waren doch Jugendsünden von Sido. Zu mir war er immer freundlich, ich habe ihn noch nie backstage fluchen gesehen, und er hat auch noch niemandem Gewalt angedroht. In der neuen Staffel der „Großen Chance“ wird er sich sicher benehmen (lacht). Wenn er meint, dass Drogen zu seinem Leben gehören, dann bitte sehr.

NEWS: Haben Sie je Drogen genommen?
Golpashin: Nicht, dass ich wüsste. Es kann sein, dass ich so angezählt war, dass ich mich nicht daran erinnern kann (lacht).

NEWS: Hat man als Moderator nicht eine Vorbildfunktion?
Golpashin: Natürlich. Ein Vorbild will ich schließlich auch einmal meinen Kindern sein.

Ich will auf jeden Fall einmal viele Kinder haben.

NEWS: Sie werden nächste Woche 32 – wie schaut es denn mit der Familienplanung aus?
Golpashin: Ich will auf jeden Fall einmal viele Kinder haben.

NEWS: Dazu gehört der richtige Mann. Sie sind mit Klaas Heufer- Umlauf zusammen. Glücklich?
Golpashin: Danke, es geht mir sehr gut (lacht).

NEWS: Muss Ihr Traummann Sie zum Lachen bringen?
Golpashin: Ja, Humor ist extrem wichtig. Bei mir dreht sich eben alles um die Unterhaltung, und da steht Lachen an erster Stelle.

NEWS: Sie sprechen extremes Hochdeutsch, ist das antrainiert?
Golpashin: Bin ich wirklich schon so am Piefkeln? Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.

NEWS: Ist doch praktisch, wenn man auch im deutschen Fernsehen zu sehen ist.
Golpashin: Na ja, ich arbeite ja hauptsächlich beim ORF, also ist das ja schon fast ärgerlich, was? Aber bei meinem Job bei „The Voice“ kommt mir das sicher zugute.

NEWS: Dennoch sind Sie wohl der einzige weibliche Moderatoren-Export aus Österreich nach Deutschland. Wie erklären Sie sich, dass Sie so begehrt sind?
Golpashin: Vielleicht hat es in Deutschland an neuen Gesichtern gemangelt. Es ehrt mich, dass man auf mich aufmerksam wurde. Aber ich habe auch wahnsinnig hart dafür gearbeitet. Mir wurde nichts in den Schoß gelegt.

NEWS: Und es gab auch Niederlagen, Sendungen wurden eingestellt. Wie gehen Sie damit um?
Golpashin: Dieses Fallen war jedes Mal schmerzhaft und das Wieder-Aufstehen sehr mühsam. Aber letztlich hatte ich immer wieder wahnsinnig viel Glück und konnte mich immer wieder auf neue Formate konzentrieren.

NEWS: Sie haben in Wien, aber auch in Berlin eine Wohnung. Ist es Ihr Ziel, noch mehr in Deutschland Fuß zu fassen?
Golpashin: Ich habe jetzt mal bis Dezember gut zu tun, was danach kommt, steht in den Sternen. Ich bin ein Mensch, der ganz gerne im Moment lebt. Was auch kommt, ich versuche meine Chancen zu nutzen. Immer.