Dorfbewohner sind mit
Lebensqualität am Land zufrieden

ADEG Report: Nahversorger beleben Ortskerne

Neun von zehn Dorfbewohnern sind mit der Lebensqualität am Land zufrieden. Natur, Ruhe und Gemeinschaft sind für sie die größten Vorteile, negativ bewertet wurden hingegen Infrastruktur und der Mangel an Arbeitsplätzen.

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Umfrage - Dorfbewohner sind mit
Lebensqualität am Land zufrieden

Der ADEG Dorfleben-Report wurde am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien präsentiert. Knapp 40 Prozent der österreichischen Bevölkerung leben in Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern. Für den Report waren 1.050 von ihnen befragt worden.

»Der ländliche Raum stirbt zwar nicht aus, aber er wird älter«

Politikwissenschafter Peter Filzmaier interpretierte die Ergebnisse so: "Der ländliche Raum stirbt zwar nicht aus, aber er wird älter". In einzelnen Bezirken werde sich bis 2050 die Zahl der über 60-Jährigen verdoppeln. 18 Prozent der 16- bis 29-Jährigen plane hingegen, in den nächsten fünf Jahren in die Stadt zu ziehen. Um die jungen Leute am Land zu halten, müssten daher Dorfkerne und Begegnungszonen erhalten und gefördert werden. "Es geht außerdem um gezielte Ansiedlung und den Kampf gegen Absiedlung der Betriebe", forderte Filzmaier.

Nahversorger spielen wichtige Rolle

Nahversorger spielen laut dem ADEG Dorfleben-Report eine wichtige Rolle für belebte Ortskerne. Sie übernehmen immer mehr Zusatzfunktionen wie Bargeld- und Postservice. Kaufmänner betreiben auch Cafes und bieten Hauszustellungen, Caterings oder Tagesmenüs an. "Der Report hat ergeben, dass ein Unterschied wahrnehmbar ist, ob es einen selbstständigen Kaufmann im Dorf gibt oder nicht. Er sorgt dafür, dass der Ortskern belebt bleibt", sagte ADEG Vorstandsvorsitzende Alexandra Draxler-Zima. Für 75 Prozent der Dorfbewohner sei der Nahversorger ein wichtiger Treffpunkt in der Gemeinde. "Auch der bekannte Trend zur Regionalität hat seine Bestätigung gefunden." 76 Prozent seien bereit, für lokale Lebensmittel mehr zu bezahlen.

Acht von zehn Dorfbewohnern engagieren sich

Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl lobte, dass acht von zehn Dorfbewohnern entweder Mitglieder in einem Verein sind oder sich ehrenamtlich engagieren. Mit den freiwilligen Leistungen der Rettung und der Feuerwehr trage sich der ländliche Raum selbst. "In Tirol erbringen die Freiwilligen umgerechnet über eine Milliarde Euro an Leistungen, die sonst der Steuerzahler zu leisten hätte", sagte Riedl.

Hier finden Sie den gesamten ADEG-Report zum Nachlesen

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