Leere Regale, keine Hoffnung

Die Modekette hat den Kampf gegen den Konkurs verloren

Das Ringen um ein Überleben der angeschlagenen Textilkette Don Gil ist zu Ende. Alle verzweifelten Versuche den Konzern vor der Pleite zu retten, schlugen fehl. Am heutigen Dienstag wird über das Modeunternehmen der Konkurs eröffnet. Betroffen sind rund 400 Mitarbeiter und rund 200 Gläubiger.

von Don-Gil-Pleite - Leere Regale, keine Hoffnung © Bild: don gil

Ende September war von Gläubigerseite ein Insolvenzantrag beim Handelsgericht Wien eingebracht worden. Bist zuletzt hoffte das Unternehmen auf eine Kapitalspritze vom italienischen Mutterkonzern Mariella Burani oder auf einen Käufer. Bei der heutigen Tagsatzung kam dann das endgültige Aus.

28 Millionen Euro Schulden
Die Modekette mit ihren rund 370 Mitarbeitern und 30 Filialen hat Schulden in Höhe von mehr als 28 Mio. Euro angehäuft, rund die Hälfte davon sind Bankenverbindlichkeiten. Insgesamt dürften drei Gläubiger Insolvenzanträge eingebracht haben.

Trotz Interessenten: Konkurs
Laut Unternehmensangaben hatte es mehrere Interessenten für Don Gil gegeben. Einer davon ist der Einzelhandels- und Immobilien-Unternehmer Jamal Al-Wazzan, der schon die Modekette Schöps übernommen hat. Bei den anderen soll es sich ebenfalls um heimische Betriebe handeln, die sich allerdings nicht outen wollen.

Möglichkeiten prüfen
Der Insolvenzverwalter werde nun die Risiken und Chancen einer allfälligen Unternehmensfortführung zu analysieren haben, so der KSV. Über das weitere Schicksal des Unternehmens werde spätestens in der kommenden Berichtstagsatzung zu entscheiden sein. Dann werde auch klar sein, ob ein Sanierungsplan realistisch sei.

Insolvenz "unvermeidbar"
"Bedauerlicherweise war die heutige Insolvenzeröffnung über das Vermögen der Don Gil Textilhandel GmbH nicht vermeidbar", so Thomas Hahn, Prokurist von Don Gil Österreich. Die Eigentümerin Fashion Network SpA in Italien befinde sich selbst in einem Insolvenzverfahren und sei daher rechtlich nicht in der Lage gewesen, die notwendigen Eigenmittel zuzuschießen oder rechtzeitig die Anteile an einen Investor zu verkaufen.

Gemeinsam mit dem Masseverwalter sei man nun bemüht, durch einen kurzfristigen, gesonderten Fortbetrieb die Chancen auf eine hohe Quote für die Gläubiger zu verbessern. Angedacht sei dabei der Verkauf an einen Investor.

Wie dramatisch die Lage bei Don Gil bereits war, zeigen die teilweise leeren Regale: Ein Teil der Winterkollektion wurde noch nicht ausgeliefert, weil Lieferanten nicht bezahlt werden konnten.