Bier und mehr

Es geht um Bier, Rockmusik und Flugzeuge. Eigentlich geht es darum, was man mit Bier, Rockmusik und Flugzeugen sonst noch so machen kann.

von Anna Gasteiger © Bild: News/Ricardo Herrgott

Es geht um Bier, Rockmusik und Flugzeuge. Eigentlich geht es darum, was man mit Bier, Rockmusik und Flugzeugen sonst noch so machen kann. Bruce Dickinson, Eröffnungsredner des 4Gamechangers-Festivals, das bis Freitag in der Wiener Marx-Halle stattfindet, hängte Anfang der 90er seinen "Day Job" als Sänger der Metalband Iron Maiden an den Nagel, um Pilot zu werden. Später Luftfahrtunternehmer. Bierbrauer. Uhrenhersteller. Ein weiteres Projekt, an dem er beteiligt ist, stellt essbare Drohnen her, die von Katastrophen betroffene Menschen rasch versorgen können.

Der eigenwillige Rockstar (der 1999 wieder bei Iron Maiden eingestiegen ist) passt gut zum Konzept des Festivals, das ProSiebenSat.1-Puls-4-ATV-Chef Markus Breitenecker 2016 erfunden hat. Anders sein, quer denken, zukünftige Entwicklungen antizipieren, statt vor ihnen davonzulaufen. An drei Tagen diskutier(t)en Unternehmer, Vordenker, Innovatoren über Herausforderungen der digitalen Welt. Start-up-Gründer wie Runtastic-Geschäftsführer Florian Gschwandtner, der 2017 ein Key-Speaker war, seien "natürlich die Heroes", sagte Breitenecker vor einigen Monaten im großen News-Interview. "Das sind die, die uns helfen werden bei der digitalen Transformation und beim Umdenken."

Heuer halfen u. a. Bundeskanzler Sebastian Kurz, die Bundesminister Margarete Schramböck und Gernot Blümel, Stefan Sagmeister, Heather Mills, Gerhard Zeiler, Max Schrems, Ali Mahlodji und die weltberühmte sprechende Roboterdame Sophia.

Ob sie es in Sachen Verve und Eloquenz mit Bruce Dickinson aufnehmen können? Der wirbelte bei seinem Eröffnungsauftritt am Mittwoch (im Sakko) über die Bühne und erzählte, wie schrecklich es für ihn gewesen sei, im zarten Alter von 22 Jahren schon alles erreicht zu haben, wovon er jemals geträumt hatte. Und wie er beschloss, aus dem elenden Rockstar-Hamsterrad "Album-Tour-Album-Tour-Album-Tour " auszubrechen.

Klingt nach Luxusproblemen. Aber Dickinson hatte auch ein paar Ratschläge für Normalos in weniger glamourösen Hamsterrädern auf Lager: 1. Wer die Welt ändern will, muss kommunizieren. Richtig kommunizieren, mit "Hallo", "Wie geht's dir?" und Zuhören und so weiter. Auf sozialen Medien suchen wir nicht die Wahrheit, sondern nur Aufmerksamkeit. 2.0 + 0 = 1. Stellt jedem Mathematiklehrer die Haare auf, aber so läuft das in der Welt der Unternehmer. Sagt Dickinson. Also.

So und jetzt raus in die frische Luft, Kinder. Welt ändern. Aber schnell.

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