Diebischer Postler in Kärnten verurteilt:
Stahl jahrelang Wertsachen aus Briefkuverts

Urteil: 24 Monate Haft, davon acht Monate unbedingt Arbeitgeber muss 62.000 Euro Schadenersatz zahlen

Diebischer Postler in Kärnten verurteilt:
Stahl jahrelang Wertsachen aus Briefkuverts

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Eigentlich habe er ja nicht so schlecht verdient, mit 1.900 Euro im Monat sei er gut ausgekommen, gab der Mann vor dem Schöffensenatan. Die Arbeitszeiten wären aber immer schlechter geworden, im Privatleben habe er keine Partnerin gefunden, also habe er immer mehr Geld für Prostituierte ausgegeben.

Stahl Wertsachen aus Kuverts
Laut Staatsanwältin Tanja Kapper kam der Postler 1990 auf die Idee, Briefe abzufangen und darin enthaltene Wertsachen zu behalten. "Die Kuverts, in denen nichts zu finden war, habe ich mit Klebeband wieder zugeklebt und wieder in den normalen Briefverkehr eingeschleust", gab der Mann an. Einige Briefe habe er auch verbrannt oder entsorgt.

Es sei "leicht" gewesen, an die Briefe zu gelangen. "Meistens beim Frühdienst, da habe ich die Kuverts durchgesehen, die am Abend zuvor nicht weggegangen sind", erklärte er.

Mitarbeiterin fiel Betrug auf
Aufgefallen war der Betrug einer Mitarbeiterin, die im Erhebungsdienst der Post arbeitet. "Am 14. Juli 2010 sind 22 Sendungen zu mir gekommen, die aus einem Briefkasten aus Krumpendorf (Bezirk Klagenfurt-Land) stammten, die allesamt mit Klebeband verschlossen waren und einen Poststempel vom 13. Juli hatten", erklärte die Zeugin. Daraufhin habe sie angefangen, Dienstpläne mit den Stempeldaten abzugleichen und sei so auf den Angeklagten gestoßen.

Die tatsächliche Schadenshöhe konnte retrospektiv nicht mehr festgestellt werden. Die Post haftet grundsätzlich mit einem Betrag von 72,67 für jede nicht angekommene Sendung. Im Fall des Angeklagten musste die Post insgesamt 61.950 Euro Schadenersatz bezahlen.

(apa/red)

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Diebischer Postler stahl jahrelang?????

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