Die europäische Weltraumorganisation ESA:
Ihre Mitglieder und Mitarbeiter, ihr Budget

Unterhält enge Beziehungen zur Europäischen Union

Die Europäische Weltraumorganisation ESA mit Hauptsitz in Paris ist die zentrale Koordinationsstelle zur Entwicklung und Förderung der europäischen Raumfahrt und umfasst derzeit 17 Mitgliedsländer sowie ein assoziiertes Mitglied. Ihre Aufgabe ist es, das gemeinsame europäische Weltraumprogramm zu konzipieren und umzusetzen. Direktor ist derzeit der Franzose Jean-Jacques Dordain.

Ziele der ESA sind etwa die Erforschung der Erde, ihres unmittelbaren Umfelds, des Sonnensystems und des Universums, die Entwicklung satellitengestützter Technologien und Dienstleistungen sowie die Förderung verschiedener europäischer Hightech-Industrien. Im Sinne eines weltweiten Informationsaustauschs arbeitet die ESA mit außereuropäischen Weltraumorganisationen zusammen. Als unabhängige Raumfahrtagentur unterhält sie auch über ein Rahmenabkommen enge Beziehungen zur Europäischen Union (u.a. gemeinsame europäische Weltraumstrategie).

Kanada als assoziiertes Mitglied
Die 17 Mitgliedstaaten der ESA sind Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, die Schweiz und Spanien. Kanada ist assoziiertes Mitglied. Laut Harald Posch, Direktor der Agentur für Luft- und Raumfahrt (ALR), stehen Tschechien und Ungarn derzeit in Beitrittsverhandlungen. Beide Länder beteiligten sich bisher bereits "a la carte" an den ESA-Programmen.

Der ESA zugehörige Zentren sind u.a. das European Space Research and Technology Centre (ESTEC) in Noordwijk (Niederlande), das European Space Operations Centre (ESOC) in Darmstadt und das European Space Research Institute (ESRIN) bei Rom. Der europäische Weltraumbahnhof befindet sich in Kourou (Französisch-Guayana).

Bruttonationalprodukt für Finanzierung entscheidend
Im Jahr 2006 beschäftigte die ESA 1.967 Mitarbeiter. Das Budget der ESA für 2007 lag bei rund 2,9 Mrd. Euro. Die Beteiligung an ESA-Aktivitäten umschließt obligatorische und optionale Programme. Zum "Pflichtprogramm" gehören das Wissenschaftsprogramm und Basisaktivitäten. Optionale Programme ("Wahlprogramme") beinhalten Gebiete wie etwa Träger- und Transportsysteme, Erdbeobachtung, bemannte Raumfahrt, Navigation und Telekommunikation.

Das Pflichtprogramm wird dabei von allen Mitgliedstaaten gemeinsam finanziert, wobei sich der anteilsmäßige Beitrag der einzelnen Staaten nach dem jeweiligen Bruttonationalprodukt richtet. Über die Beteiligung an optionalen Programmen können die Mitglieder frei entscheiden. Die ESA investiert wiederum über Industrieaufträge für Raumfahrtsprogramme in jedem Mitgliedstaat Beträge, die mehr oder weniger den Beitragsgeldern des jeweiligen Landes entsprechen ("Geographic Return"). (apa/red)