Als das größte und bedeutendste Festival der Welt sind die Salzburger Festspiele oft bezeichnet worden, und tatsächlich lässt sich dieser Ruf durch zahlreiche Superlative belegen - nicht nur, was die Zahl der Veranstaltungen, der jährlichen Besucher oder der angebotenen Karten angeht. Wer immer Rang und Namen hat - Dirigenten, Regisseure, Sänger, Schauspieler und Virtuosen von Weltruf - gibt sich im Juli und August ein Stelldichein an der Salzach. Und selbst die prominentesten Opernstars erarbeiten in wochenlanger, harter Probenzeit ihre Auftritte, sie stellen sich in den Dienst der Festspielphilosophie, die Gründervater Hugo von Hofmannsthal einst entworfen hatte: kein Rampentheater, wie es die Repertoireroutine mitunter zeitigt, sondern "dramatisches Schauspiel im stärksten Sinne".
Facts:
Die Salzburger Festspiele finden zwischen 27. Juli und 31. August statt.
Spielstätten sind:
- Großes Festspielhaus
- ehemaliges Kleines Festspielhaus, seit 2006 Haus für Mozart
- Felsenreitschule
- Domplatz, siehe Salzburger Dom
- Residenzhof
- Landestheater
- Großer Saal des Mozarteums
- Perner-Insel (in Hallein)
Der gesamte Spielplan als PDF zum Download
Kartenbüro:
Leitung: Andreas Vrtal
Postfach 140
A-5010 Salzburg
Tel.: +43-662-8045-500
Fax: +43-662-8045-555
e-mail: info@salzburgfestival.at
Infos: Telefon +43-662-8045-500
Website: http://www.salzburgfestival.at
E-Mail: info@salzburgfestival.at
Moliére. Eine Passion
Eine Neuinszenierung
Kurzbeschreibung:
MENSCHENFEIND, DON JUAN, TARTÜFF, DER GEIZIGE. Vier unterschiedliche Stücke von gleicher Hand. Was die Stücke aber noch mehr verbindet als der Wahnsinn des Autors, sind die Figuren und ihr sich immer wiederholender Überlebenskampf. Im Zentrum: ein Mann; oder der Mann, Molière, der alles will. Der Menschenfeind fordert eine ideale utopische Welt mit klaren, auf Wahrheit basierenden Verhältnissen. Aber die Welt erträgt seine Wahrheit nicht, und der Menschenfeind wird zum Zyniker Don Juan. Seine kompromisslose Lebenslust führt ihn an den Rand der Gesellschaft und in die Melancholie. Einen Ausweg bietet ihm die Religion; sie schenkt ihm eine wunderbare Wiederauferstehung. Vom Melancholiker Don Juan wechselt er in die Haut und Rolle des Heilsbringers Tartüff. Von Bibelrhetorik inspiriert, ruft er zum Heiligen Krieg auf und vernichtet all jene, die ihm und seiner Karriere im Wege stehen. Angesichts des Todes jedoch ist sein Geist paralysiert. Als der Geizige werden seine Bedürfnisse kindlich und primitiv. So zeigen diese vier Molière-Stücke einen Lebenslauf voller Widersprüche; keinen logischen Theaterwerdegang, sondern einen von der DNA prädestinierten Prozess des Zerfalls.
Luk Perceval
Mitwirkende:
Luk Perceval, Regie
Katrin Brack, Bühnenbild
Ilse Vandenbussche, Kostüme
Laurent Simonetti, Musik
Maja Zade, Dramaturgie
Mark Van Denesse, Licht
Mit:
Thomas Thieme
Thomas Bading
Patrycia Ziolkowska
Christina Geiße
Karin Neuhäuser
Kay Bartholomäus Schulze
Ulrich Hoppe
Felix Römer
Horst Hiemer
Stefan Stern
Spielstätte:
Perner-Insel, Hallein
Premiere:
Am Montag, 30. Juli 2007, 17.00 Uhr
Weitere Aufführungstermine:
- Mittwoch, 1. August 2007, 17.00 Uhr
- Donnerstag, 2. August 2007, 17.00 Uhr
- Freitag, 3. August 2007, 17.00 Uhr
- Samstag, 4. August 2007, 17.00 Uhr
- Sonntag, 5. August 2007, 17.00 Uhr
- Dienstag, 7. August 2007, 17.00 Uhr
- Mittwoch, 8. August 2007, 17.00 Uhr
- Donnerstag, 9. August 2007, 17.00 Uhr
- Freitag, 10. August 2007, 17.00 Uhr
Eugen Onegin
Lyrische Szenen in drei Aufzügen
Kurzbeschreibung:
Tschaikowskis Oper basiert auf dem Hauptwerk Alexander Puschkins. Die Berühmtheit ihrer Vorlage stand der Rezeption der Oper lange im Weg. Heute bewundern wir, wie es Tschaikowski gelungen ist, ausgehend von der berühmten Briefszene des Romans, seine eigene Lebensproblematik zwischen Anpassung und Emanzipation zu kristallisieren.
Die Oper erzählt die Geschichte zweier Außenseiter: Tatjana, die vor der Enge ihrer provinziellen Welt in die Phantasiewelt der Romane flüchtet, und Onegin, der nach einer kurzen Playboykarriere in Petersburg an der chandrá, der russischen Ausprägung des depressiven Spleens, erkrankt ist. Tatjanas Liebe weist er kühl zurück. Nachdem Onegin Lenski, den Verlobten von Tatjanas Schwester Olga, im Duell erschossen hat, reist er ziellos durch die Welt. Nach drei Jahren begegnet er Tatjana an der Seite eines hoch geehrten Generals wieder. Er erkennt, dass er das Glück seines Lebens versäumt hat. Aber nun ist es die immer noch verletzte, immer noch liebende Tatjana, die nicht mehr bereit ist, die Sekurität ihrer Stellung der Liebe Onegins zu opfern. Tschaikowski schuf mit seinen Lyrischen Szenen eine offene Struktur, die von der Regisseurin Andrea Breth als Einladung empfunden wird, Puschkins Mythos in die Gegenwart weiterzudichten.
Sergio Morabito
Mitwirkende:
Daniel Barenboim
, Musikalische Leitung
Andrea Breth, Regie
Martin Zehetgruber, Bühnenbild
Silke Willrett, Kostüme
Marc Weeger, Kostüme
Friedrich Rom, Licht
Sergio Morabito, Dramaturgie
Catharina Lühr, Choreographie
Thomas Lang, Chöre
Mit:
Renée Morloc, Larina, Gutsbesitzerin
Anna Samuil, Tatjana, ihre ältere Tochter
Ekaterina Gubanova, Olga, ihre jüngere Tochter
Emma Sarkissián, Filipjewna, Amme
Peter Mattei, Eugen Onegin
Joseph Kaiser, Lenski, ein Dichter, sein Freund
Ferruccio Furlanetto, Fürst Gremin
Sergej Kownir, Ein Hauptmann
Georg Nigl, Saretzki, Sekundant
Ryland Davies, Triquet
Thomas Köber, Vorsänger
Blanka Modra, Schauspielerin
Michel Ogier, Schauspieler
Virginie Roy, Schauspielerin
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
Wiener Philharmoniker
Text von Konstantin Schilowski und Peter Iljitsch Tschaikowski nach dem gleichnamigen Versroman von Alexander Puschkin
Spielstätte:
Großes Festspielhaus
Premiere:
Am Sonntag, 29. Juli 2007, 20.00 Uhr
Weitere Aufführungen:
- Mittwoch, 1. August 2007, 19.00 Uhr
- Mittwoch, 8. August 2007, 19.00 Uhr
- Samstag, 11. August 2007, 19.00 Uhr
- Dienstag, 14. August 2007, 19.00 Uhr
- Sonntag, 19. August 2007, 19.00 Uhr
- Samstag, 25. August 2007, 19.00 Uhr
- Mittwoch, 29. August 2007, 19.00 Uhr
Kurzinfo zu Daniel Barenboim:
Daniel Barenboim, als Dirigent wie Pianist gleichermaßen erfolgreich, wurde 1942 in Buenos Aires geboren. Beide Elternteile waren Klavierlehrer und unterwiesen den einzigen Sohn ausschließlich selbst. Im Alter von sieben Jahren debütierte Barenboim mit einem Beethoven-Prokofjew-Recital, ein Jahr später trat er erstmals mit Orchester auf. 1952 übersiedelte die Familie nach Israel, und 1953 gewann Barenboim den Wettbewerb der American-Israel Cultural Foundation, der ihm ein Stipendium für ein Studium in Paris bei Nadia Boulanger einbrachte. Darüber hinaus belegte Barenboim 1954 Dirigierkurse bei Igor Markevitch in Salzburg und wurde Wilhelm Furtwängler vorgestellt, der ihn als Phänomen bezeichnete. Die erste Phase seiner Berufslaufbahn verbrachte Barenboim ausschließlich als Konzertpianist mit Auftritten in aller Welt. Seit seinem Dirigierdebüt 1967 in London mit dem Philharmonia Orchestra ist Daniel Barenboim bei allen führenden Orchestern der Welt gefragt. Als erste feste Position übernahm er von 1975 bis 1989 die Leitung des Orchestre de Paris, von 1991 bis 2006 war er Chef des Chicago Symphony Orchestra und amtiert dort seither als Ehrendirigent. Sein Operndebüt gab er 1973 mit Mozarts Don Giovanni beim Edinburgh Festival, 1981 dirigierte er zum ersten Mal in Bayreuth, wo er bis 1999 jeden Sommer tätig war. Seit 1992 ist Daniel Barenboim Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin, im Jahr 2000 wählte ihn die Staatskapelle Berlin zum Chefdirigenten auf Lebenszeit. Einen Wagner- und einen Mozart-Zyklus, Verdis Otello (gemeinsam mit Jürgen Flimm) und La traviata, aber auch Uraufführungen wie Elliott Carters What next? und Harrison Birtwistles The Last Supper hat er dort herausgebracht. Als Maestro Scaligero wird Barenboim mit Beginn der Spielzeit 2007/08 eine enge Zusammenarbeit mit der Mailänder Scala aufnehmen. 1999 rief Daniel Barenboim gemeinsam mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said den West-Eastern-Divan Workshop ins Leben, der junge Musiker aus Israel und den arabischen Ländern jeden Sommer zum gemeinsamen Musizieren zusammenführt. Im Sommer 2005 gab das West-Eastern Divan Orchestra im palästinensischen Ramallah ein Konzert von historischer Bedeutung. Für seine künstlerische und kulturpolitische Arbeit wurde Daniel Barenboim vielfach ausgezeichnet: u.a. mit dem Prinz-von-Asturien-Preis und der Buber-Rosenzweig-Medaille (2004), mit dem Robert-Schumann-Preis (2005) und dem Ernst-von-Siemens-Musikpreis (2006), außerdem mehrfach mit dem Grammy und dem Echo Klassik.
Literatur zum Thema:
- Edda Fuhrich, Gisela Prossnitz (Hrsg.): Die Salzburger Festspiele. Ihre Geschichte in Daten, Zeitzeugnissen und Bildern. Band 1. 1920 - 1945. ISBN 3-7017-0630-1
- Stephen Gallup: Die Geschichte der Salzburger Festspiele.
ISBN 3-7015-0164-5
- Josef Kaut: Die Salzburger Festspiele. Bilder eines Welttheaters.
ISBN 3-7017-0047-8
- Andress Müry (Hrsg.): Kleine Salzburger Festspielgeschichte.
ISBN 3-7025-0447-8
- Michael P. Steinberg: Ursprung und Ideologie der Salzburger Festspiele 18901938.
ISBN 3-7025-0410-9
Links zum Thema:
Offizielle Website der Salzburger Festspiele (Mit Videos)
Ausführliche Geschichte der Salzburger Festspiele
Freunde der Salzburger Festspiele
Vorschau auf die Festspiele 2008
Hörproben
Hörproben zu Eugen Onegin
Hörprobe zu: Eugen Onegin Op.24 - von Peter Tchaikovsky
Hörprobe zu: Tchaikovsky: Eugene Onegin : Act 3 Polonaise - Alexander Lazarev
Hörproben zu Daniel Barenboim
Albéniz: Iberia Books 1, 2 & Espana - Daniel Barenboim
Dutilleux: Symphonies Nos 1 & 2 - Daniel Barenboim
Mozart: Piano Concertos Nos 20 - 27 - Daniel Barenboim
The Ramallah Concert - Daniel Barenboim
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Quelle:
www.salzburgfestival.at