DIE RITTER VON DER TRAURIGEN GESTALT

Roman-Figur als Synonym für Österreichs Niederlage

Kennen Sie Don Quijote, den Ritter von der traurigen Gestalt? Jene bemitleidenswerte literarische Figur, die um noble Dinge kämpft, dies aber vergebens tut. Ein Schicksal, das auch Österreich bei der 0:3-Niederlage gegen Deutschland widerfahren ist. Mit edlen Ansätzen in die Schlacht gezogen, um am Ende als Verlierer dazustehen.

DIE RITTER VON DER TRAURIGEN GESTALT © Bild: news.at

Zwar ging das ÖFB-Team nicht gegen Windmühlen vor, im Kampf um Anerkennung und im Bemühen, EM-Reife zu beweisen, stand es dem Mann von La Mancha in seinen reinen Absichten jedoch um nichts nach.

So wie sich Don Quijote todesmutig in Gefahren stürzte, um das Unrecht zu bekämpfen, stellte sich die österreichische Nationalmannschaft Deutschland entgegen. Teils unbeholfen, aber fest entschlossen, den Riesen zur Strecke zu bringen. Einzig und allein der entscheidende Dolchstoß wollte nicht gelingen.

Die Geschichte Don Quijotes ist wohl keine ideale Vorlage, um Inspiration zu finden. Der Mut des spanischen Adelsmannes kann aber alle Mal als Vorbild dienen. Nur mit Hartnäckigkeit, konsequenter Arbeit an den Schwächen und tiefem Glauben an die eigene Sache kann Österreich verhindern, dass die Europameisterschaft im Juni zu einem aussichtslosen Unterfangen wird und man wieder endet wie der Ritter von der traurigen Gestalt.

Kommentar von Gernot Ebner