Die wirre Psyche der Baby-Entführerin:
Frau mit "übersteigertem Kinderwunsch"

Psychiater stellen psychisch gestörtes Verhalten fest Polizei will Haus von Elisabeth S. bald durchsuchen

Die wirre Psyche der Baby-Entführerin:
Frau mit "übersteigertem Kinderwunsch" © Bild: Corbis

Doch es müsse sich schon um eine außergewöhnliche Situation handeln, in die eine Person als Täter gerate, um daraus auch Entführung zu machen. Die Expertin: "Oft kommt da noch ein traumatisierendes Ereignis in der Vergangenheit hinzu: Ein Kinderwunsch, den der Partner ablehnt oder nicht erfüllen kann. Manchmal ist es ein Schwangerschaftsabbruch."

"Entführerin halten das nicht durch"
Die Hemmschwellen lägen hoch: "Grundsätzlich ist es so, dass die handelnde Person selbst ein einer Form sehr 'angegriffen' sein muss, damit so etwas in die Tat umgesetzt wird. Der Kinderwunsch steht im Vordergrund. Das kann auch Krankheitscharakter bekommen."

Solche Affären würden zumeist gut ausgehen. Anita Holzinger: "Eigentlich werden die Frauen (mit den entführten Kindern, Anm.) immer gefunden. Sie sind eher sehr kooperativ, wenn nicht eine psychische Erkrankung im Vordergrund steht. Aber grundsätzlich halten sie das eh nicht durch."

Schon zweiter Entführungsversuch
Die Wohnung der Verdächtigen im Tiroler Unterland wird bald durchsucht. Sie ist derzeit versiegelt und wird geöffnet, sobald eine Verfügung der Staatsanwaltschaft vorliegt, sagte Oberst Josef Holzberger vom Landeskriminalamt (LKA) Salzburg. Meldungen, wonach die 32-jährige Verdächtige bereits ein Kinderzimmer mit Babysachen eingerichtet hatte, konnte er vorerst nicht bestätigen.

Gestern war bekannt geworden, dass die Tirolerin bereits zuvor versucht hatte, ein Baby zu entführen. Weitere Hinweise, dass sie dies auch davor schon probiert hätte, seien keine eingelangt und auch nicht mehr unbedingt zu erwarten. Holzberger geht nämlich davon aus, dass sich Betroffene nach der intensiven Medien-Berichterstattung bereits gemeldet hätten. (apa/red)