Die Gefahr in den eigenen vier Wänden: Viele Stoffe sind für Menschen äußerst giftig

NEWS LEBEN: Der Schutz vor Chemie im Haushalt PLUS CHECKLIST: Was ist bei Vergiftungen zu tun?

Chemie im Haushalt gibt es genug und damit auch jede Menge Gefahrenquellen. NEWS LEBEN hat für Sie bei Experten nachgefragt und die besten Tipps zu Ihrem Schutz gesammelt.

Die Gefahr in den eigenen vier Wänden: Viele Stoffe sind für Menschen äußerst giftig

Gift im Haushalt: Das Thema lässt sofort die inneren Alarmglocken schrillen, besonders bei Eltern mit kleinen Kindern, die alles, was sie in die Finger bekommen, auch in den Mund stecken. Giftige Pflanzenblätter lassen sich von dort ganz gut wieder entfernen, aber Omas blutdrucksenkende Pille ist schnell geschluckt. Ganz zu schweigen von Flüssigkeiten wie Küchenreiniger oder Möbelpolitur.

Potenzielle Giftquellen
Giftige Substanzen finden sich in fast jedem Haushalt. Deshalb werden in der Infobroschüre „Gesunde Tipps für zu Hause“ (gratis in allen Apotheken erhältlich) die wichtigsten potenziellen Gift- und Schadstoffquellen im Haushalt angesprochen und ungiftigere Alternativen angeführt.

Riskantes Verhalten
Wie häufig kommt es aber tatsächlich zu lebensbedrohlichen Vergiftungen durch Haushaltschemikalien oder Ähnliches? Sehr selten, sagt Dr. Helmut Schiel von der Vergiftungsinformationszentrale des Wiener AKH. „Wir haben etwa 100 Anrufe pro Tag – doch die meisten Fälle erweisen sich als harmlos. Gefährlicher ist es, wenn jemand vom Arbeitsplatz Industriechemikalien mit nachhause nimmt.“ Ausnahmen sind verschiedene Abflussreiniger, Lackabbeizer, einige Back- und Grillreiniger sowie Essigessenz.

Keine Selbstbehandlung
Am häufigsten wird die Vergiftungsinformationszentrale kontaktiert, wenn Kinder etwas Verdächtiges gegessen, getrunken oder in den Mund gesteckt haben. Noch gefährlicher als Putzmittel sind bei Kleinkindern Vergiftungen durch Medikamente. Schiel: „Der übliche Fall ist, dass das Krabbelkind eine Tablette in den Mund steckt. Das muss nicht, kann aber gefährlich sein.“ In den meisten Fällen ist der Schrecken größer als der Schaden – außer die Eltern versuchen „Entgiftung“ auf eigene Faust. „Meist richten Eltern den Schaden erst an, indem sie versuchen, das Kind zum Erbrechen zu bringen oder ihm Unmengen Wasser einflößen. Beides ist weder gut noch notwendig. Im Gegenteil, Erbrechen ist gefährlich, weil dabei schädliche Stoffe in die Lunge geraten können. Auch sollte keinesfalls Salzwasser verabreicht werden, denn Kochsalz kann in größeren Mengen gefährlich sein.“ Im Fall des Falles heißt es vor allem Ruhe bewahren und so rasch wie möglich professionelle Hilfe zu holen.

CHECK-LISTE: Was tun bei Vergiftung
Ist das Unglück geschehen und es tatsächlich zu einer Vergiftung mit Haushaltschemikalien oder Medikamenten gekommen, gehen Sie am besten nach Plan vor:
-) 1. Ruhe bewahren! Überstürzte Reaktionen können gefährlich sein.
-) 2. Keine eigenen „Entgiftungs“-Versuche durch Erbrechen oder übertriebenes Wassertrinken oder Kochsalz etc. durchführen
-) 3. Hilfe holen: Kontakt mit der Vergiftungsinformationszentrale (Notruf: 01/406 43 43; 0–24 Uhr), Arzt oder Krankenhaus aufnehmen (Ärztezentrale: 01/531 16; 0–24 Uhr). Dabei sind folgende Angaben wichtig:
* Was wurde eingenommen? Name des Medikaments oder Putzmittels.
* Wie viel wurde eingenommen?
* Wie geht es dem betroffenen Kind?
* Wie viel Zeit ist seit dem Vorfall vergangen?
* Gibt es bereits bestehende Erkrankungen?
* Wie alt und schwer ist das Kind?
* Welche näheren Umstände haben zum Vorfall geführt?

So schützen Sie sich & Ihre Lieben vor giften
Mit ein paar einfachen Vorsichtsmaßnahmen sind Sie auf der sicheren Seite und lassen Probleme gar nicht erst aufkommen:
-) Nehmen Sie keine gewerblichen Chemikalien vom Arbeitsplatz mit nachhause!
-) Chemikalien nie umfüllen – und schon gar nicht in Getränkeflaschen! Selbst wenn man sie entsprechend beschriftet, niemand überprüft eine Flasche, bevor er zu trinken beginnt.
-) Keine „dubiosen“ Putzmittel oder Medikamente importieren oder über das Internet beziehen; handelsübliche Hersteller unterliegen strengen Sicherheitsbestimmungen, die in anderen Ländern nicht gelten.

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