Diabetes-Mittel schützt vor Krebs: Forscher hoffen auf potente Impfung gegen Krankheit

Mittel stärkt Immunsystem und hilft gegen den Krebs Weniger Erkrankungen und bessere Heilungschancen

Metformin, ein Mittel gegen Diabetes Typ 2, senkt das Krebsrisiko. US-Forscher haben herausgefunden, dass das Medikament das Immunsystem stärkt und damit den Mechanismus hinter dieser Schutzwirkung entdeckt. Damit könnten Mediziner künftig möglicherweise die Wirkung von Impfstoffen gegen Krebs verbessern.

Diabetes-Mittel schützt vor Krebs: Forscher hoffen auf potente Impfung gegen Krankheit

Das Mittel ist das am häufigsten eingesetzte Medikament gegen Diabetes 2. "Das orale Antidiabetikum Metformin steht an der ersten Stelle in der Therapie bei Typ-2-Diabetes, und zwar weltweit in allen Leitlinien", sagt der Mediziner Helmut Schatz von der Universität Bochum. "Über 50 Prozent der verschriebenen Diabetestabletten sind heute Metformin, mit steigender Tendenz." Zudem nutzen Endokrinologen das Präparat, um Frauen mit einem Polyzystischen Ovarial-Syndrom (PCOS) zu behandeln.

Höhere Heilungsrate mit Metformin
Bereits seit längerem vermuten Experten, dass das Präparat das Krebsrisiko senkt. So haben etwa Frauen mit Diabetes 2, die an Brustkrebs erkrankt sind und Metformin nehmen, eine höhere Krebsheilungsrate. Forscher der Universität Philadelphia entdeckten nun in Tierversuchen, dass der Wirkstoff positive Auswirkungen auf das Immunsystem hat. Zudem erkrankten Tiere, die einen experimentellen Krebs-Impfstoff erhielten, seltener an Krebs, wenn ihnen gleichzeitig Metformin verabreicht wurde, wie die Forscher im Magazin "Nature" schreiben.

Bessere Krebs-Impfstoffe?
"Dieser positive Nebeneffekt ist nicht nur eine gute Nachricht für an Diabetes und PCOS Erkrankte, die mit Metformin behandelt werden", erläutert Schatz. Die Studienergebnisse bieten nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) auch eine Möglichkeit, die körpereigene Krebsabwehr und die Wirkung von Krebs-Impfstoffen zu verbessern.

(apa/red)