Erste Veränderungen im DFB-Kader

Bundestrainer Joachim Löw sortiert Spieler nach dem Remis im Test gegen Polen aus

Die deutsche Nationalmannschaft reist laut einer Mitteilung des DFB vom Mittwoch mit 27 Spielern in ihr WM-Trainingslager nach Südtirol. Überraschend ist Christoph Kramer in diesem Kader. Der Gladbacher rückte anstelle des Augsburgers Andre Hahn ins Aufgebot. Die Schalker Leon Goretzka und Max Meyer sowie der Hamburger Marcell Jansen stehen auf Abruf bereit.

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"Das hat nichts mit der Leistung von Andre Hahn zu tun. Wir waren sehr zufrieden damit, wie er sich präsentiert hat. Die Gründe sind rein positionsbezogen", hielt Löw fest. "Im zentralen Mittelfeld haben wir einige Spieler, die zuletzt ein wenig angeschlagen waren oder längere Pausen hinter sich haben. Wir wollen deswegen eine weitere Option mit ins Trainingslager nehmen, um für alle Fälle vorbereitet zu sein. Und Christoph Kramer hat in Training und Spiel einen hervorragenden Eindruck hinterlassen."

Nach dem 0:0 im Test gegen Polen am Dienstag, für das Löw gleich zwölf Länderspiel-Neulinge aufgeboten hatte, nahm der Bundestrainer am Mittwoch weitere Änderungen vor. Die Schalker Mittelfeld-Akteure Goretzka und Meyer sowie Linksverteidiger Marcell Jansen dürfen nicht mit ins Trainingslager im Passeiertal ab 21. Mai, sie stehen auf Abruf bereit. Löw lobte die Spieler allerdings explizit und wies auch auf die Verdienste von Jansen hin. "Ich weiß auch, dass ich mich hundertprozentig auf ihn verlassen kann, falls sich etwas auf seiner Position ergeben sollte."

Löw will sich Zeit lassen

Mario Gomez, Rene Adler und Max Kruse hatte er ohnehin schon aussortiert. Am 2. Juni muss sich der Chef der DFB-Titelmission auf seinen endgültigen 23-köpfigen WM-Kader festlegen. Dafür will er sich Zeit lassen - höchstwahrscheinlich bis zum Meldeschluss um 24.00 Uhr. "Wir haben die Trainingseinheiten in Südtirol, einige Testspiele gegen die U20, ein Spiel gegen Kamerun. Dann wird man die Gesamtsituation beurteilen. Wir werden versuchen, alle Positionen doppelt zu besetzen", kündigte der Chefcoach an.

Das Match gegen eine ebenfalls nur zweitklassig besetzte polnische Mannschaft verteidigte Löw noch einmal. "Mir hat das Spiel auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht. Ich fand, es war ein unterhaltsames Spiel mit sehr hoher Intensität", meinte der Bundestrainer. Nachsatz: "Es ist natürlich klar, das war nicht der WM-Auftakt."

Mehr Debütanten als beim Debüt

Eine solche Debütanten-Schar wie gegen Polen gab es in der Geschichte des DFB im Übrigen noch nie. Nicht einmal beim allerersten Länderspiel im Jahr 1908 gegen die Schweiz hatten mehr Neulinge auf dem Platz gestanden, denn zu dieser Zeit mussten die elf aufgebotenen Akteure noch durchspielen. Auch der Schnitt der Startelf von 21,45 Jahren sprengte alle bisherigen Altersgrenzen.

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