AfD-Chef fordert "patriotische Politik"

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Zum Auftakt des AfD-Bundesparteitags in Hannover hat Parteichef Jörg Meuthen die Delegierten zu einer "patriotischen Politik für Deutschland" aufgerufen. "Wir sind die einzigen in diesem Land, die das tun", sagte Meuthen am Samstag.

Im Mittelpunkt des zweitägigen Parteitags steht die Neuwahl der Führung. Mehrere Hundertschaften der Polizei sicherten die Veranstaltung. Gegendemonstranten versuchten am Vormittag, den Weg der Delegierten in die Halle zu blockieren. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Es gab mehrere Verletzte.

Meuthen warf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in seiner Eröffnungsrede "politisches Zentralversagen" vor. Nach dem Einzug der AfD in den Bundestag als drittstärkste Kraft gehe es der Partei jetzt "nicht um die Futtertöpfe, sondern um unser Land".

Die Neuwahl des Vorstandes solle "ohne Kampfgeschrei" ablaufen, mahnte Meuthen die rund 600 Delegierten. Seit 2015 sei die AfD erwachsener und klüger geworden. Damals wurde der damalige Parteichef Bernd Lucke gestürzt; er verließ wenig später die AfD.

Der Vorsitzende des Berliner Landesverbandes, Georg Pazderski bekräftigte kurz vor Beginn der Veranstaltung seine Absicht, für einen der beiden Spitzenposten zu kandidieren. Er wird vom gemäßigten Parteiflügel unterstützt. Meuthen leitet die Partei seit dem Austritt von Frauke Petry alleine. Der Europaparlamentarier unterhält gute Beziehungen zum rechtsnationalen Flügel um den Thüringer Rechtsaußen Björn Höcke.