Der große FORMAT-Bankentest 2007: Zehn Institute wurden auf Herz und Nieren geprüft

Konten, Kredite und Anlagebereich auf dem Prüfstand Plus Klicken: Online-Service & individuelle Stärken

Wie gut ist Ihre Bank? Lohnt sich ein Wechsel zu einem besseren Institut? Die meisten werden diese Frage kaum beantworten können, schließlich fehlt der Gesamtüberblick über die Konkurrenz. Dabei geht es nicht nur um harte Fakten wie Kontospesen und Sparzinsen. Um zufriedene Kunden zu haben, muss eine Bank in jedem Bereich das Beste bieten. Um die Stärken und Schwächen der Institute aufzuzeigen, hat FORMAT deshalb nun bereits zum vierten Mal einen großen Bankentest durchgeführt.

Der große FORMAT-Bankentest 2007: Zehn Institute wurden auf Herz und Nieren geprüft

Insgesamt wurden zehn Banken einer eingehenden Prüfung unterzogen. Welche Bank bietet das günstigste Konto, die höchsten Sparzinsen, den billigsten Schalter- und den attraktivsten Hypothekarkredit an? Zusätzlich erhob FORMAT das Onlineangebot, die Qualität der Fondspalette, das Angebot für Vermögensverwaltungen für Einsteiger und die Informationen für Investoren.

Die wichtigsten Ergebnisse des Tests:
* Bei den Sparzinsen hat sich im Vergleich zum Vorjahr am meisten bei den Zinsen für täglich fälliges Geld getan. Nachdem die Europäische Zentralbank den 3-Monats-Zinssatz seit Mai des Vorjahres um ein Prozent angehoben hat, haben nun auch die Banken nachgezogen. Spitzenreiter unter den zehn getesteten Instituten ist die Oberbank, die nun 2,25 Prozent Zinsen für täglich fälliges Geld gutschreibt und damit ihre Zinsen seit Mai 2006 um ein halbes Prozent erhöht hat. Noch stärker zugelegt hat die Volksbank Wien, die ihren Kunden statt einem Prozent nun zwei Prozent Zinsen bieten. Allerdings gilt dieses Spezialangebot nur noch bis Juni dieses Jahres. Das Gros der Banken zahlt für sofort verfügbares Cash weiterhin fast beschämend niedrige Zinsen von 0,125 Prozent aufwärts.

* Im Gegenzug haben die Banken auch die Schalterkreditzinsen leicht angehoben. Kreditschnäppchen gibt es aber nach wie vor. Bestbieter ist derzeit die Volksbank Wien mit 5,25 Prozent.

* Häuselbauer sind mit ihren Hypothekarkrediten bisher von nennenswerten Zinserhöhungen im Allgemeinen verschont geblieben. Am günstigsten bei variablen Konditionen sind die Oberbank mit 4,5 Prozent und die Raiffeisen NÖ-Wien mit 4,77 Prozent.

* Generell hat sich das Onlineangebot der Banken in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Vor allem die Auswahl an ausländischen Investmentfonds wurde von zahlreichen Banken deutlich ausgeweitet. Bei Fonds werden außerdem zunehmend Rabatte auf den Ausgabeaufschlag zum Standard. Speziell Großbanken wie BA-CA und Erste Bank sind in diesem Bereich führend.

* Eine ganz neue Entwicklung am Bankensektor ist eine professionelle Vermögensverwaltung für Kleinanleger . Vor wenigen Jahren gab es für Investoren, die nicht mindestens 70.000 Euro auf der hohen Kante hatten, praktisch überhaupt keine Möglichkeit, ihr Vermögen aus einer Hand komplett betreuen zu lassen. Jetzt kümmern sich mittlerweile sieben von zehn Banken um den richtigen Depotmix ihrer Kunden. Die günstigste Vermögensverwaltung gibt es bereits ab 10.000 Euro.

* Bei den Serviceleistungen der Banken für Anleger hat sich allerdings wenig getan. Wichtige Informationen - etwa über die aktuelle Entwicklung der Kapitalmärkte und die Markteinschätzung der eigenen Hausbanken - bieten nur die wenigsten, und wenn, dann erst auf Nachfrage an. Doch es gibt auch positive Ausnahmen wie die Raiffeisen Oberösterreich und die Oberbank.

Vor allem kleine Banken am Siegespodest!
Auffällig bei diesem Bankencheck ist auch, dass diesmal vor allem die kleineren Banken auf dem Siegespodest stehen. So zählten etwa in den Jahren 2002 und 2003 die Bank Austria, die Erste Bank und Raiffeisen NÖ-Wien zu den Instituten mit den höchsten Bewertungen.

Oberbank erhält den Titel "bestes Institut"
Heuer bekommt die Oberbank für die Gesamtleistung den Titel beste Bank. Das Geldhaus mit Hauptsitz in Linz und mehr als 100 Filialen ist derzeit sowohl beim Konditionentest für Sparzinsen die Nummer eins als auch bei den Hypothekarkrediten. Auch bei der standardisierten Vermögensverwaltung liefern die Oberbanker, die übrigens in Österreich als eine der Ersten ein komplettes Vermögensmanagement angeboten haben, Topqualität. Zudem werden ihre Privatanleger regelmäßig mit aktuellen Investmentnews, Marktprognosen und Empfehlungen versorgt. Ein Service, das für so manche Großbank keine Selbstverständlichkeit ist.

Für Oberbank-Chef Franz Gasselsberger kommt das Ergebnis nicht unerwartet: "Unabhängige Umfragen haben bereits die hohe Zufriedenheit unserer Kunden gezeigt." Auch die Volksbank Wien hat sich in den vergangenen Jahren gesteigert. So geht nun die Trophäe für das günstigste Girokonto an die Wiener Dependance der Volksbanken AG. Auch bei der Vermögensverwaltung für Kleinanleger bietet sie ein innovatives Produkt zu einem niedrigen Mindestinvestment (siehe Kasten Seite 84). Bei den Zinsen für Hypothekarkredite zählen die Volksbanker mit einer variablen Kondition von fünf Prozent zu den besten Anbietern.

Pauschalkonto ab 64 Euro im Jahr
Da das Girokonto das Herzstück jeder Bankbeziehung ist, hat FORMAT im ersten Schritt dessen Konditionen unter die Lupe genommen. Das einfache Konto hat so gut wie ausgedient - bei zahlreichen Überweisungen und Einzahlungen fährt man mit dem getesteten Pauschalkonto im Schnitt am günstigsten. Da die meisten Kunden nicht nur eine Bankomatkarte benötigen, sondern auch eine Kreditkarte, hat FORMAT nun gleich die Leistungen der "All-inclusive-Pakete" geprüft.

Die Resultate divergieren teils beträchtlich: Die billigste Jahresgebühr für ein Pauschalkonto bietet die Volksbank Wien mit 64 Euro (siehe Tabelle links). Am tiefsten in die Tasche greifen müssen BA-CA-sowie Bank-Burgenland-Kunden, die für ein ähnliches Leistungsspektrum jährlich rund ein Drittel mehr zahlen müssen. Die Volksbanker offerieren mit zwei Prozent für täglich fälliges Geld auch äußerst ansprechende Zinsen. Mehr Prozente gibt es bei den Testinstituten nur noch bei den Onlinetöchtern einzelner Banken, wie bei Raiffeisen Oberösterreich, die ihren Webkunden bis zu 3,125 Prozent Zinsen zahlt.

Raiffeisen Oberösterreich hat Verständnis für Schuldner
Gerade chronische Kontoüberzieher sind gut beraten, genau auf die Höhe ihrer Zinsen zu achten, denn gerade auf der Sollseite des Kontos läuft der Taxameter besonders schnell. Das größte Verständnis für Schuldner hat Raiffeisen Oberösterreich. Diese gewährt ihren Kunden bei einem überzogenen Girokonto - innerhalb des vereinbarten Überziehungsrahmens - 6,25 Prozent.

Andere Institute verlangen bis zu 10,25 Prozent. Bei Überziehungen kann es sogar passieren, dass die Bank für die Überziehung mehr als am Produktblatt verlangt, dann sind auch zwölf Prozent möglich. Tipp: Diesen satten Aufschlag machen die Institute meist rasch wieder rückgängig, allerdings erst, wenn man sie in einem persönlichen Gespräch darum bittet. Gewöhnlich lassen die Banken bis zu einer Reduktion auf neun Prozent mit sich reden.

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