Für die Studie wurden Daten von rund 215.000 erwerbstätigen Personen ausgewertet. Sie zeigt auf, dass die Berufswahl eine entscheidende Rolle für das Risiko einer Erkrankung spielt. Es wurde untersucht, in welchen Jobs innerhalb von fünf Jahren überdurchschnittlich oft Depressionen auftreten. Dabei wurden jene Berufstätige als depressiv eingestuft, die mindestens zwei Mal während des Untersuchungszeitraums aufgrund von "depressiven Störungen" ausfielen bzw. behandelt werden mussten. Durchgeführt wurde die Studie an der medizinischen Universität in Cincinnati.
Ursachen: Stress und wenig körperliche Arbeit
In den 55 untersuchten Branchen traten durchschnittlich bei 6,9 bis 16,2 Prozent der Mitarbeiter im Untersuchungszeitraum Depressionen auf. Die höchsten Raten wiesen Branchen auf, in denen man immer wieder schwierige Interaktionen mit Menschen bewältigen muss, die mit einem hohen Maß an Stress und einem niedrigen Level an körperlicher Tätigkeit einhergehen. Das sind die der Studie zufolge stressigsten Jobs:
Platz 10: Journalisten, Autoren und Verleger
Der Hauptauslöser für Depressionen ist Stress. Diese Berufsgruppe ist oft hohem Zeitdruck und unregelmäßigen Arbeitszeiten ausgesetzt. Auch die körperliche Betätigung kommt zu kurz.12,4 Prozent dieser Berufsgruppe kämpft mit Depressionen.
Platz 9: Händler
Ob Börsenmakler oder Warenhändler: 12,6 Prozent der Befragten gaben an, Hilfe wegen depressiver Störungen gesucht zu haben.
Platz 8: Mitarbeiter von politischen Organisationen und Vereinen
13 Prozent aller Angestellten in Parteien, Gewerkschaften und Vereinen sind von Depressionen betroffen. Auslöser können Frustration und Stress sein.
Platz 7: Umweltschützer
Kämpfen - und das oftmals gegen Windmühlen: Mit einer Depressionsrate von 13,2 Prozent belegt dieser ehrenwerte Berufsstand den siebten Platz.
Platz 6: Juristen
Mit 13,3 Prozent liegen Richter, Anwälte und Rechtsberater knapp vor Umweltschützern. Die Auseinandersetzung mit schwierigen Rechtsfällen und herausfordernden Klienten könnte eine Depression begünstigen.
Platz 5: Personaldienstleister
Die Vermittlung von Jobs kostet knapp 14 Prozent den letzten Nerv.
Platz 4: Produktion und verarbeitende Industrie
Zwar beschäftigen sich Angestellte dieser Branchen weniger mit Menschen als mit Maschinen. Dennoch muss hier die Frustrationsgrenze hoch sein: Maschinenlärm, schlechte Arbeitsbedingungen und Überstunden führten bei mehr als 14 Prozent zu einer Depression.
Platz 3: Sozialarbeiter
Die Arbeit mit benachteiligten, hilfsbedürftigen oder schwer integrierbaren Personen kann eine hohe Belastung für die eigene Psyche darstellen. 14,2 Prozent der Studienteilnehmer waren depressiv - das ist fast jeder siebte Angestellte.
Platz 2: Immobilienmakler
Mit rund 15 Prozent überraschen Mitarbeiter dieser Branche auf dem zweiten Platz. Bewegungsmangel wird als einer der Hauptgründe für die Depressionen genannt.
Platz 1: Schaffner/Reisebegleiter
Angestellte im Nah- und Fernverkehr haben immer wieder mit reklamierenden Fahrgästen und unregelmäßigen Arbeitszeiten zu kämpfen. Sie brauchen sehr starke Nerven. Mit 16,2 Prozent führen sie das Stressranking der US-Forscher an.