Thailändischer König steckt
seine Geliebte ins Gefängnis

Wenigen Monarchien wird in der Bevölkerung eine so devote Verehrung zuteil wie der in Thailand. An der Spitze steht König Maha Vajiralongkorn. Dass sich ein Mann in seiner Stellung seine Autorität nicht untergraben lässt, bekam nun seine offizielle Konkubine zu spüren.

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Aus Liebe wurde Hass - Thailändischer König steckt
seine Geliebte ins Gefängnis

König Maha Vajiralongkorn von Thailand sorgt weiter für Aufsehen. Zuerst jagte er seine Freundin Sineenat Wongvajirapakdi aus dem Palast, nun soll er sie in ein Gefängnis für Schwerverbrecher geworfen haben.

König Vajiralongkorn ist in vierter Ehe mit Königin Suthida verheiratet. Aus früheren Beziehungen in seiner Zeit als Thronfolger hat Vajiralongkorn (auch bekannt als Rama X.) offiziell sieben Kinder.

Ungewöhnliche Liebesgeschichte

Königin Suthida nahm er erst wenige Tage vor seiner Krönung im Mai dieses Jahres zur Ehefrau. Kurz darauf erhob er seine Geliebte Sineenatra dann zur offiziellen Konkubine. Die beiden hielten sich davor und danach oft in Bayern auf, wo der König am Starnberger See eine Villa hat.

Nun musste die Geliebte des Königs allerdings den Palast verlassen. Mit der Degradierung verlor sie auch den Rang einer Königlich-Adeligen Gemahlin, der nur äußerst selten vergeben wird.

Geliebte hinter Gittern

Sein Sinneswandel geht noch einen Schritt weiter: Wie "Bild" berichtet, ließ er sie in das Zentralgefängnis von Bangkok werfen, das für seine furchtbaren Zustände bekannt ist. König Maha Vajiralongkorn scheint statt Liebe nur noch Hass für seine Ex-Geliebte Sineenat Wongvajirapakd zu empfinden. Als offiziellen Grund für diesen drastischen Schritt gab er ihre Illoyalität gegenüber dem Palast an.

Das spielt sich im Gefängnis ab

Zu dem Klong Prem Gefängnis, das ein Hochsicherheitsgefängnis ist, gehört auch eine Frauenwarte. Dort dürfte die ehemalige Freundin des Königs untergekommen sein. Klong Prem hat einen üblen Ruf und ist bekannt dafür, überfüllt zu sein. Laut "Bild" leben rund 8.000 Häftlinge in dem Lager, das für 3.500 Insassen ausgelegt ist. Rund 1.000 zum Tode Verurteilte sitzen dort ein. Das Gefängnis trägt den Spitznamen "Bangkok Hilton" und gilt als das härteste Gefängnis des Landes.

Darum musste sie den Palast verlassen

Der 34-Jährigen werde vorgeworfen, der Ehefrau des Königs, Suthida, im Amt der Königin Konkurrenz gemacht zu haben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine offizielle Stellungnahme: "Sineenats Verhalten missachtete die Monarchie, führte zu Konflikten unter den Beamten des Königshauses und führte zu Missverständnissen in der Öffentlichkeit." Zudem habe sie versucht, die Ehefrau des Monarchen, Königin Suthida, aus Eigennutz zu sabotieren.

Die bisherige Generalmajorin war erst in diesem Sommer zur Konkubine erhoben worden. Das Königshaus veröffentlichte dazu Dutzende Fotos. Auf einem Bild hielt Koi - so ihr Spitzname - sogar die Hand des Monarchen. Der König ist seit Mai mit der jetzigen Königin Suthida, seiner vierten Frau, verheiratet und hat aus früheren Verbindungen sieben Kinder.

Neue Offenheit in Liebesangelegenheiten

Die neue Offenheit in Sachen Liebesangelegenheiten ist für die Monarchie ungewöhnlich. Über das, was ihr König abseits der offiziellen Termine macht, kann sich die Bevölkerung ansonsten nur in Sozialen Netzwerken informieren. Im Königreich selbst ist Rama X. durch ein sehr strenges Gesetz vor jeglicher Form von „Majestätsbeleidigung“ geschützt.

König Bhumibol war eine treue Seele

Übrigens: Im alten Königreich Siam war es für Monarchen nicht unüblich, neben der Gattin eine zweite Frau zu haben – oder auch mehrere. In Thailand, wo die absolute Monarchie seit 1932 abgeschafft ist, wurde der Titel einer Chao Khun Phra (in etwa: königlich-adelige Gemahlin) aber bis zu diesem Sommer noch nie verleihen. Der Vater des heutigen Monarchen, König Bhumibol, war 66 Jahre lang mit seiner Frau Sirikit verheiratet. Sie ist heute 87.