Alle Akteure, also der Flughafen, die Fluglinien und "insbesondere auch die Flugsicherung" müssten ihre "Strukturen optimieren um dem erhöhten Flugverkehrsbedarf am Standort Wien Rechnung zu tragen", mahnt die IV. "Muskelspiele einer hochprivilegierten Gruppe seien fehl am Platz". Laut Daten der Eurocontrol, die der APA vorliegen, war die heimische Flugsicherung im Juni die unpünktlichste in ganz Europa. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Juni 2018) hätten sich die auf die Flugsicherung zurückzuführenden Verspätungsminuten in etwa vervierfacht.
Flugsicherung: Gewitter schuld
AUA-Chef Alexis von Hoensbroech hatte am Dienstag im Ö1-Mittagsjournal gesagt, rund 40 Prozent der Verspätungen in Wien seien derzeit der Flugsicherung (Austro-Control) zuzurechnen. Hauptgrund für die Verspätungen sei der Personalmangel bei der Austro-Control. Die Chefin der Flugsicherung, Valerie Hackl, verwies hingegen am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal auf das Gewitteraufkommen, das im Juni für 50 Prozent der Verspätungen verantwortlich gewesen sein soll. "Die Flieger werden dann anders geroutet und Verspätungen sind die Folge", sagte Hackl.
vida: AUA mitschuld
Bei der Gewerkschaft vida, die jüngst mit Streikdrohungen in die Schlagzeilen geraten ist, kann man die Kritik der AUA an der Austro Control nicht nachvollziehen. Die Probleme seien von der AUA mitverursacht worden, denn diese habe wie auch andere Airlines "ein verfehltes Sparpreis-Lobbying gegenüber den Flugsicherungen betrieben, was in letzter Konsequenz zum heutigen Personalmangel geführt hat", kommentierte Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, am Mittwoch.