Österreich vor
Aufstieg im Davis Cup

Thiem: "Es war richtig geil, eine komplett volle Halle"

Die Niederösterreicher Gerald Melzer und Dominic Thiem haben am Freitag beim Davis Cup in Sankt Pölten gegen Weißrussland mit einem 2:0 für das wunschgemäße Zwischenergebnis der Österreicher gesorgt. Damit braucht die Truppe von Kapitän Stefan Koubek am Samstag (ab 13.00 Uhr, live ORF Sport +) aus maximal drei Partien nur noch einen Erfolg zum Aufstieg in die zweite Runde der Europa/Afrika-Zone I.

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Gerald Melzer hatte mit einem 2:6,7:5,6:4 Ilja Iwaschka in 2:15 Stunden in die Schranken gewiesen, nachdem Weißrusslands diesmalige Nummer eins im vergangenen April auf Hartplatz in Minsk beim 3:1 der Weißrussen gegen die ÖTV-Equipe sowohl Gerald als auch Jürgen Melzer besiegt hatte. Thiem hatte danach Dzmitri Zhyrmont mit 6:3,6:3 im Griff. Im Doppel könnten Oliver Marach und Philipp Oswald gegen Sergej Betow/Andrej Wasilewski den Sack schon zumachen.

»Es war richtig geil, eine komplett volle Halle. Ich habe mich extrem gefreut auf die Partie«

"Es war richtig geil, eine komplett volle Halle. Ich habe mich extrem gefreut auf die Partie", sagte Thiem. "Im Vordergrund steht, dass es extrem cool war, in Niederösterreich zu spielen." Seine Leistung hingegen wollte der Weltranglisten-Sechste nicht überbewerten. "Es war eine Okay-Leistung. Auf Sand fühle ich mich wohl. Und gegen die Nr. 400 muss ich sowieso gewinnen." Zhyrmont ist im Ranking 389., hatte im Großen und Ganzen nichts zu bestellen.

Mit einem Break stellte Thiem gleich im ersten Game der Partie die Rangordnung klar, das zweite brachte ihm direkt den Satzgewinn. "Es ist immer ein bisschen unangenehm, wenn man einen gar nicht kennt", erklärte Thiem nach dem ersten Duell mit Zhyrmont. "Aber ich habe gleich ein Break gemacht am Anfang, das hat es leichter gemacht."

In Durchgang zwei hielt der 28-jährige Weißrusse etwas besser mit. Bei 3:2 machte Thiem als Rückschläger aber ernst und servierte nach dem 4:2 bzw. nach einer Spielzeit von 73 Minuten aus. Es sei das erste Mal nach sieben oder acht Jahren gewesen, dass er wettkampfmäßig in seinem Heimat-Bundesland gespielt habe. Marach/Oswald sah er für die erste Samstag-Partie in der Favoritenrolle. "Die werden das 3:0 machen."

Es wäre Österreichs erste 3:0-Führung im Davis Cup seit mehr als zehn Jahren, als im September 2007 in Innsbruck gegen Brasilien letztlich mit einem 4:1 der Weltgruppenverbleib fixiert wurde. Wenn das so kommt, hat Melzer die Basis dafür gelegt. Der 27-Jährige besiegte Iwaschka mit Kampf, bei 2:6,4:5 hatte er bereits gegen den Match-Verlust serviert. Mit der Unterstützung des Publikums ließ der Weltranglisten-98. aber dann sechs Game-Gewinne in Serie folgen.

"Ich bin froh, das noch gewonnen zu haben. Im Endeffekt zählt nur der Punkt", resümierte Melzer. "Das sind die Momente, für die ich spiele. Die Halle war voll, das Publikum ist voll mitgegangen. Das sind die Matches, die in Erinnerung bleiben. Es war absolut geil." Zwischen den Partien waren die Doppel-Asse Julian Knowle und Alexander Peya vom Weltverband (ITF) für zumindest 20 Davis-Cup-Einsätze mit dem "Commitment Award" ausgezeichnet worden.

Positives Resümee von Kapitän Koubek

Ein natürlich positives Resümee des Auftakt-Tages zog Koubek. "Nach einem 2:0 kann man nur zufrieden sein", meinte der Kärntner. "Beim Gerald habe ich noch gezittert. Er hat ein bisschen gehadert, aber dann angefangen zu zeigen, wie gut er spielen kann und warum er Top 100 steht. Da kann er echt stolz auf sich sein. Dominic hat sein Ding runtergespielt." Beim Aufstieg ginge es am 6./7. April in Russland um den Aufstieg ins Play-off um den Weltgruppen-Einzug.

Thiem wollte über ein eventuelles April-Antreten noch nichts sagen. "Ich sage jetzt weder zu noch ab. Jetzt müssen wir einmal gewinnen." Er stellte aber zumindest in Aussicht, dass er auch im Fall eines 3:0 im ersten Samstag-Einzel noch einlaufen werde - voraussichtlich gegen Iwaschka. "Ich glaube, es wäre eine ganz gute Trainingspartie in einem gut gefüllten Haus."

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