Das neue Glück des Roman Wallner: Das
einstige Riesentalent hat voll eingeschlagen

Nach Karriere-Tief: 'Bin selbst für alles verantwortlich' LASK-Stürmer nun Führender der Torschützenliste

Das neue Glück des Roman Wallner: Das
einstige Riesentalent hat voll eingeschlagen

Entscheidend seien das Vertrauen und die Geduld, die ihm der LASK seit seiner Rückkehr nach Österreich im vergangenen Winter entgegengebracht haben. "Es war klar, dass es nicht von heute auf morgen geht", erinnerte Wallner. "Ich habe davor eineinhalb Jahre praktisch nichts gespielt." Genau sieben Pflichtspiele waren es bei vier glücklosen Auslands-Engagements in Schottland und Griechenland gewesen, die das einstige Supertalent absolviert hatte.

Wallner hatte aber auch in dieser schwierigen Phase nicht an sich gezweifelt. "Ich habe es gelernt, durchzuhalten. Fußball ist ein sehr schnelllebiges Geschäft", erklärte der Steirer. "Ich habe gewusst, dass es irgendwann wieder aufwärts geht." Genugtuung gegenüber seinen Kritikern verspürt Wallner, einst als Jungstar bei Sturm Graz und Rapid gefeiert und später hauptsächlich wegen seiner Eskapaden in den Schlagzeilen, laut eigenen Angaben nicht.

Karriere-Comeback beim LASK
Sein Talent würde er verschleudern, war ihm vorgeworfen worden, die Karriere ins Stocken geraten. "Ich bin selbst für das alles verantwortlich", gestand Wallner. Die Zeitungen habe er zwar nie gelesen. "Wenn es gut läuft, tut man sich aber natürlich leichter, ehrlich zu sein." 2004 war der Hoffnungsträger von Rapid nach Hannover gewechselt, um nach einem glücklosen Jahr in Deutschland über die Admira zum Erzrivalen Austria zurückzukehren.

Der Kick-Start für die zweite Karriere gelang aber erst beim LASK. Schon Klaus Lindenberger und Hans Krankl hatten seit Winter auf ihn gesetzt, unter Neo-Trainer Matthias Hamann stieg Wallner zum Führungsspieler auf. Sieben Tore hatte im Vorjahr auch der spätere Schützenkönig Marc Janko zu diesem Zeitpunkt auf seinem Konto gehabt. Vieles spiele sich im Kopf ab, meinte Wallner. "Selbstvertrauen ist ein wichtiger Faktor. Es ist die Leichtigkeit, die man sonst oft nicht hat. Man denkt vor dem Tor nicht nach."

Für das Nationalteam interessant
Selbst im Nationalteam spielt Wallner wieder eine Rolle. Gegen Färöer (3:1) und in Rumänien (1:1) war der 27-Jährige von Teamchef Dietmar Constantini jeweils eingewechselt worden. "Er hat mir dadurch wieder die Möglichkeit gegeben, einen Schritt vorwärts zu machen", sagte Wallner, der nach 25 Länderspielen (5 Tore) auch auf einen Platz im Kader für die abschließenden WM-Quali-Spiele am 10. Oktober gegen Litauen und am 14. Oktober in Frankreich hofft.

"Ich mache mir da aber keinen Druck. Ich kann mich sowieso nur über Leistungen im Club empfehlen", erklärte Wallner, der zuletzt als Ersatz für den verletzten Rubin Okotie nachnominiert worden war. Die Vertragsverlängerung von Constantini bis Ende der EM-Quali für 2012 begrüßte der LASK-Stürmer allerdings. "Es ist gut, dass jemand länger gehalten wird und dadurch etwas aufbauen kann", meinte Wallner. "Er hat bisher sehr gute Arbeit geleistet."

(apa/red)