Dacheinstürze und Dachlawinen in Salzburg:
Fünf Tiere bei einem Stalleinsturz getötet

Autofahrer durch Dachlawine im Pongau verletzt KLICKEN: So wird das Wetter in den nächsten Tagen!

Beim Einsturz des Stalles vom "Ennslehenbauer" in Flachau-Reitdorf wurden rund 90 Stück Fleckvieh und vier Ponys eingeschlossen. 20 Rinder konnten durch den raschen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Flachau aus dem Gebäude befreit werden, der Rest der Tiere wurde im Stall eingeschlossen. Am Donnerstagabend war die Bergung der 70 Tiere abgeschlossen. Durch den Einsturz der Dachkonstruktion des Stallgebäudes entstand erheblicher Sachschaden, der in der Höhe zwischen 100.000 bis 200.000 Euro liegen dürfte.

Gefahr wird unterschätzt
Vor allem die Gefahr von Dacheinstürzen und -lawinen würde nach Tauwetter-Einbrüchen auch von Fußgängern immer wieder unterschätzt, warnte Landesrettungskommandant und Rotkreuz-Direktor Gerhard Huber im ORF-Salzburg: "Dacheinstürze und Dachlawinen sind wirklich große Gefahrenquellen. Man sollte unbedingt auch beim Parken von Fahrzeugen darauf Rücksicht nehmen."

Das Beispiel von St. Johann im Pongau, wo ein Autofahrer in seinem Fahrzeug verletzt wurde, zeige das ein weiteres Mal deutlich. "Der Mann war schon eingestiegen, als die Dachlawine herabstürzte. Diese Wucht, die dabei frei wird, unterschätzen viele Menschen. Sie drückt auch Autodächer spielend ein", so Huber.

Nahe an der Mauer gehen
"Als Fußgänger sollte man Hausbereiche eher meiden oder möglichst nahe an der Mauer gehen, weil die Dachlawinen meistens in einigem Abstand herunterkommen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Dachkante doch etwas über die Mauer hervorsteht. Andernfalls ist auch der direkte Wandbereich eine Gefahrenzone. Wir befürchten, dass sich die Lage mit Dachlawinen noch verschärfen wird in den nächsten Tagen", sagte der Salzburger Rot-Kreuz-Direktor.

Wetter-Beruhigung in Oberösterreich und Steiermark
In Oberösterreich ist nach dem Wetterchaos der vergangenen Tage am Freitag langsam wieder Normalität eingekehrt. Die Schneeräumarbeiten gingen dennoch weiter, das Landesfeuerwehrkommando stellte 165 Mann zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren. In der Oststeiermark sind die Schneeräumeinsätze indes beinahe abgeschlossen.

In Bad Ischl im Bezirk Gmunden, wo in den vergangenen Tagen hunderte Feuerwehrleute und Soldaten gegen die Schneemassen gekämpft haben, kehrte am Freitag wieder der Alltag ein. Laut Angaben der Feuerwehr hat sich die Lage entspannt. Plusgrade und Regen bringen den Schnee zum schmelzen. Wegen des Tauwetters sind die Schneeräumarbeiten aber gefährlicher geworden.

Der nasse Schnee brachte einige Dächer zum Einsturz. In Pregarten im Bezirk Freistadt krachten Dachstuhl und Außenmauer eines unbewohnten Bauernhauses zusammen. In Frankenburg im Bezirk Vöcklabruck stürzte am Donnerstagabend der Wirtschaftstrakt eines Bauernhofes ein. Auch in Ottenschlag im Bezirk Urfahr-Umgebung gab der Dachstuhl eines Wirtschaftsgebäudes nach.

In Mariazell in der Steiermark wurde am Donnerstag gegen 17.30 Uhr der Katastrophenzustand beendet. In Bad Aussee wird der Katastrophenzustand am Freitagnachmittag aufgehoben. Man sei mit allen Räumungen von Hausdächern zu Rande gekommen, hieß es. Einzig im Bezirk Mürzzuschlag war man am Freitag noch kräftig am Schaufeln.

Frühlings-Vorahnung am Wochenende
Mides und sonniges Wetter könnte am Wochenende für erste Frühlingsgefühle in Österreich sorgen. Bis zu plus 13 Grad erwartet Walther Sobitschka von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien (ZAMG). Die Niederschläge werden seltener - nur im Westen kann es stellenweise regnen. Die Hochwassergefahr bezeichneten Hydrologen als "gering".

"Schmelzwasser ist am Wochenende kein Problem", sagte Reinhold Godina vom Hydrographischen Zentralbüro in Wien. Bisher hätten Österreichs Gewässer wegen des niederschlagsarmen Herbstes wenig Wasser geführt. "Der Bodensee erreichte sogar den tiefsten Stand seit 140 Jahren." Schmelzendes Eis würde am Wochenende diese Reserven auffüllen. Lediglich lokal könnten kleine Flüsse leicht über die Ufer treten - etwa im nördlichen Alpenvorland oder in den Niederungen Salzburgs. Der Boden sei nicht vereist und könne das Wasser aufnehmen.

(apa/red)