Höhere Internet-Strafen

EU-Parlament beschließt eine schärfere Gangart gegen Cyber-Attacken einzulegen

Das EU-Parlament hat dem Richtlinienentwurf der EU-Kommision zu Angriffen auf Informationssysteme mit überwiegender Mehrheit zugestimmt. In der Praxis bedeutet das höhere Strafen bei illegalem Zugriff auf oder Manipulation von Netzwerken sowie dem Belauschen privater Datenübertragungen in einem Ausmaß von mindestens zwei und maximal fünf Jahren Haft.

von Cybercrime Handschellen Feature © Bild: Thinkstock

So soll künftig beispielsweise eine Haftstrafe von drei Jahren fällig sein, wenn unter Verwendung eines Botnetzes eine Zahl von Computern mittels Malware ferngesteuert wird. Die Höchststrafe von fünf Jahren Haft gilt etwa für Angriffe auf "kritische Infrastrukturen" wie Energieversorger oder Regierungsnetzwerke.

Der Vorstoß zielt aber nicht nur auf konkrete Täter ab, sondern bezieht sich auch auf diejenigen, die die Bereitstellung der dazu nötigen Tatwerkzeuge produzieren und vertreiben. Ebenso zur Verantwortung gezogen werden können dem Entwurf zufolge Unternehmen, die Personen damit beauftragen, illegale Informationsflüsse zur Konkurrenz zu erschließen.

Zukunftsmusik

Die Richtlinie setzt voraus, dass alle EU-Länder eine entsprechende Kontaktstelle zwecks intensiverer Kooperation einrichten. Bevor der Entwurf von den Mitgliedsländern im Zeitraum von zwei Jahren ins nationale Recht eingewoben werden kann, muss er allerdings noch vom EU-Rat angenommen werden.

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