Von einem, der stürzte, um wieder aufzustehen

Er krachte im freien Fall in den gefrorenen Schnee und wurde so zur tragischen Berühmtheit. Doch nun lernt Ex-Skispringer Lukas Müller trotz seiner inkompletten Querschnittlähmung wieder gehen - und wird so zum Mutmacher der Nation.

von Cover - Von einem, der stürzte, um wieder aufzustehen © Bild: News/Herrgott

Und dann ist Lukas Müller aus seinem Rollstuhl aufgestanden und gegangen: gezählte acht Schritte, kurz, langsam und wackelig, die Arme ausgestreckt wie die eines Seiltänzers, halb rudernd, halb balancierend. Unmittelbar bevor er die Wand erreicht, sich umdreht und noch einmal acht Schritte zurück macht, ballt er für einen Augenblick die Hände zu Fäusten: "Okay, ich bin querschnittgelähmt, aber seht her, ich stehe! Seht her, ich gehe!"

Gerade einmal 31 Sekunden dauert das Video, das Müller am 12. Juni auf Facebook und Instagram postete. Mittlerweile haben es mehr als 1,5 Millionen Menschen gesehen, und der 27-jährige Ex-Skispringer aus Spittal an der Drau, den vor seinem schweren Sturz nur ausgewiesene Experten kannten, ist mit einem Mal so was wie der Mutmacher der Nation. Er weiß ganz genau: Es waren nicht seine sportlichen Leistungen, sondern sein Schicksal und die öffentliche Anteilnahme an diesem Schicksal, die ihn vor dreieinhalb Jahren prominent machten. "Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten, so läuft das in unserer Mediengesellschaft nun einmal", sagt er heute, doch das klingt eher abgeklärt, in keinster Weise verbittert.

Die komplette Geschichte von Lukas Müller lesen Sie in der aktuellen Printausgabe von News (30/2019)!