Generation Uber

Mit einem gerichtlich angeordneten Fahrverbot erreichte der erbitterte Straßenkampf zwischen Taxis und Uber vergangene Woche seinen Höhepunkt. Doch der Sieg war nur von kurzer Dauer und beweist: Auf lange Sicht werden sich eher Taxis als Uber anpassen müssen

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Es ist drei Uhr früh, und Lena* ist todmüde, als sie ein Lokal in der Wiener Innenstadt verlässt. Also nichts wie heim. Doch heute wird es nicht ganz so schnell gehen wie gewohnt. In diesen frühen Morgenstunden des 26. April ist nämlich etwas anders als sonst: Die Uber-App ist offl ine.

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Es ist das erste Mal seit seiner Einführung 2014, dass der Mietwagenvermittler aus den USA seinen Dienst in Wien einstellen muss -und Lena widerwillig auf die analoge Variante ausweichen muss und ein Taxi anruft. "Ich nutze Uber seit Jahren, und zwar aus gutem Grund", sagt Lena, "Taxis sind dreckig, stinken, die Fahrer labern einen voll und es ist auch noch teuer." Abgesehen davon fühle sie sich im Taxi nicht sicher: "Einmal hat mir einer ein Nacktfoto von sich gezeigt." Und auch diese Fahrt hinterlässt bei Lena wieder einen bitteren Nachgeschmack: "Der Taxler hat mir sofort sein halbes Leben erzählt", sagt sie. Vor allem aber habe er ungefragt davon geschwärmt, wie gut das Geschäft laufe und wie froh er sei, dass Uber endlich vom Markt ist. Dabei wollte Lena einfach nur in Ruhe nach Hause gebracht werden, wie sie es von den schwarzen, eleganten Limousinen mit ihren diskreten Fahrern seit einigen Jahren gewohnt ist.

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Dass ihr das vergangene Woche verwehrt war, ist das Ergebnis eines langen Streits, der die Geister zunehmend scheidet. "Uber ist eine App, über die sich mit einem Knopfdruck ein Fahrzeug bestellen lässt, das Sie abholt und dahin befördert, wo Sie hinwollen", sagt Andreas Weinberger, Geschäftsführer von Uber Österreich: "Das heißt, wir nutzen die Technologie, um das System effizienter zu gestalten." Als solches ist das Unternehmen seit der Aufnahme seines Betriebes ein Stachel im Fleisch der Taxibranche. "Wir haben zwei unterschiedliche Gewerbe mit unterschiedlichen Voraussetzungen", sagt Gökhan Keskin, Chef der Wiener Taxiinnung: "Auf der einen Seite haben wir das Taxigewerbe und auf der anderen Seite das Mietwagengewerbe."

Den ganzen Beitrag lesen Sie in der aktuellen Printausgabe von News (Nr. 18/2018)!