SPÖ: Medizinischer
Normalbetrieb gefordert

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner tritt dafür ein, zum medizinischen Regelbetrieb zurückzukehren. Nicht-Corona-Patienten dürften nicht Patienten zweiter Klasse sein, meinte die frühere Gesundheitsministerin bei einer Pressekonferenz Donnerstagvormittag. Gleichzeitig trat sie dafür ein, Hausärzte über Corona-Fälle bei ihren Patienten zu informieren.

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Normalbetrieb gefordert

Zur Unterstützung hatte sich Rendi-Wagner eine niedergelassene Medizinerin aus Niederösterreich mitgebracht. Cornelia Tschanett war es dann auch, die eine entsprechende Forderung erhob. "Wir arbeiten wie Blinde", meinte die Medizinerin angesichts dessen, dass man keine Informationen über Infektionen erhalte. Das griff die SPÖ-Chefin auf, die darauf verwies, dass der Datenschutz durch die ärztliche Schweigepflicht ohnehin gewährt sei. Rendi-Wagner zeigt daher Sympathien für die Information, würde sie doch auch dem Schutz von Medizinern, deren Assistenten sowie anderen Patienten dienen.

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Tschanett berichtete aus der Praxis zusätzlich, warum aus ihrer Sicht eine baldige Rückkehr in den medizinischen Alltag notwendig sei. Schon jetzt zeigten sich bei Patienten etwa erhöhte Zucker- und Blutfettwerte im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Krise.

Neue Strategie nach der Akut-Phase

Rendi-Wagner betonte, dass es in der Akut-Phase die richtige Strategie gewesen sei, die Kräfte zur Bekämpfung des Virus zu bündeln. Jetzt aber gehe es in Richtung Lockerungen: "Und ich sehe nicht ein, dass ab 2. Mai alle Geschäfte offen sind, während in der Medizin noch immer ein Not-Betrieb herrscht."

Ziel müsse es sein, wenn die positive Entwicklung in Sachen Corona anhalte, in den nächsten Wochen wieder alle notwendigen Untersuchungen, Behandlungen und Operationen durchzuführen. Gleichzeitig sei aber auch darauf zu schauen, dass Spitäler für eine allfällige zweite Corona-Welle gewappnet seien, etwa durch Reserve-Kapazitäten von Atemgeräten über Betten bis hin zur Schutzausrüstung. Die SP-Chefin will, dass der Bund hier einen genauen Fahrplan erarbeitet, der dann auch in allen Ländern gilt.

Dazu plädierte Rendi-Wagner einmal mehr für eine Ausweitung der Tests. Nur so könne dem Virus der Weg abgeschnitten werden. Zur Beratung warb sie für eine sofortige Besetzung des Obersten Sanitätsrats, dessen Funktionsperiode im Herbst vergangenen Jahres ausgelaufen war.